Das Vulkangebiet am Litli-Hrútur bleibt auch weiterhin gesperrt, mindestens bis morgen früh, um die Sicherheit von Touristen und Einsatzkräften zu gewährleisten. Morgen früh wird von Behördenseite über das weitere Vorgehen entschieden, berichtet Vísir. In einer Bekanntmachung der Polizei von Suðurnes heisst es, mit der Sperrung wolle man die Sicherheit von Touristen und Einsatzkräften vor Ort gewährleisten. In dem Gebiet gebe es eine starke Gas- und Rauchbelastung, nicht zuletzt durch die Flächenbrände im Moos, die sich in den vergangenen Tagen trotz Löschversuchen ausgebreitet hatten.
Úlfar Lúðvíksson, der Polizeidienststellenleiter in Suðurnes, sagte, man könne unter diesen Bedingungen leider die Sicherheit derer, die das Gebiet betreten, nicht gewährleisten. Auch heute sei es sehr stürmisch am Vulkan, und der Wind weht dem Besucher ins Gesicht. Rauch aus Flächenbränden und Schloten habe sich über den Wanderweg gelegt. Ausserdem sei man noch dabei, zusätzliche Gasmessgeräte am Ausbruchsgebiet aufzustellen und Ausbesserungen an den Pfaden vorzunehmen.
Litli-Hrútur darf kein “drive-in” werden
Mbl berichtet, im Innenministerium arbeite man an der Erschliessung grosser Parkplätze, um das Gelände besser zugänglich zu machen und den Wanderweg um etwa 13 Kilometer zu verkürzen. Der Chirurg und Bergführer beim isländischen Wanderverein, Tómas Guðbjartsson, kritisiert Pläne von Innenministerin Guðrún Hafsteinsdóttir, solche Parkplätze im Vigdísarvellir zu erschliessen und eine Piste direkt zum Ausbruchsgebiet zu bauen, um Autofahrten zur Lava zu ermöglichen.
Tómas schrieb in einem Facebokbeitrag, es sei selbstverständlich, dass Parkplätze vergrössert und vorhandene Wanderwege ausgebessert würden, aber eine neue Strasse zum Litla-Hrútur zu bauen sei ein Umweltunfall grösseren Ausmasses, und ein schlechtüberlegtes Projekt. Das Gebiet zwischen Keilir und Litli Hrútur sei einzigartig und dürfe nicht zerstört werden, wie etwa mit den Schutzwällen in den Meradalir, die heute alles andere als hübsch aussähen. Aus dem Ausbruchsgebiet am Litli-Hrútur dürfe auf keinen Fall ein “drive-in” entstehen.