Die Polizeidirektion in Suðurnes hat in Abstimmung mit Wissenschaftlern und dem isländischen Chefepidemiologen entschieden, dass der Zugang zum Ausbruchsgebiet in Reykjanes gesperrt wird, weil dort eine lebensgefährlich hohe Gasentwicklung gemessen wurde.
In einer Bekanntmachung des Zivilschutzes heisst es, die Gasbelastung werde auch in den kommenden Stunden andauern, weil es so windstill ist. Alle, die sich auf den Weg zum Vulkan gemacht haben, sind angewiesen, umzudrehen und nicht weiterzugehen. Zur Zeit wird das Gelände geräumt, alle Wanderwege und Pfade werden gesperrt.
Die Bewohner auf der Halbinsel Reykjanes und auf Snæfellsnes sind aufgefordert, aufgrund der Gasentwicklung die Fenster geschlossen zu halten.
Kristin Jónsdóttir, die leitende Expertin für Naturkatastrophen beim isländischen Wetterdienst, erklärte, es handle sich um drei Spalten, in deren Nähe sich bereits mehrere Schlote feststellen lassen. Ausserdem quillt Lava aus mehr als 50 Öffnungen. Der unterirdische Magmagang sei viel grösser als das jetztige Ausbruchsgebiet und reiche bis unter den Berg Keilir.
Die Lava ist ausgesprochen gasreich, was dafür spricht dass sie aus grosser Tiefe kommt. Auch Magnús Tumi Guðmundsson warnt erneut davor, sich in das Ausbruchsgebiet zu begeben. Gas und Qualm seien viel stärker als letztes Jahr und erinnerten eher an den Ausbruch in der Holuhraun.
Leider halten sich nicht alle an das Zutrittsverbot, in den Abendnachrichten waren Bilder mit Dutzenden von Besuchern zu sehen, und auch Leute mit kleinen Kindern sind von Einsatzkräften gesehen worden.