Die heisseste Temperatur des Sommers in Island, die erst vor zwei Tagen in Ásbyrgi im Norden der Insel mit 25,9 Grad aufgezeichnet worden war, wurde schon am folgenden Tag in den Schatten gestellt, als gestern in Hjartaland 26,9 Grad und am Geysir 26,7 Grad gemessen wurden, berichtet RÚV.
Auch wenn sie die Toptemperaturen in diesem Jahr darstellen, so kamen sie doch nicht in die Nähe des Hitzerekordes vom 22. Juni 1939, als in Ostisland 30,5 Grad gemessen wurden.
Ganz offensichtlich bekommt Island nun die Ausläufer der Hitzewelle zu spüren, die Europa fest im Griff hält. Auch in den kommenden Tagen muss mit ungewöhnlich hohen Temperaturen gerechnet werden.
Der Fotograf Ragnar Axelsson, RAX, postete heute morgen Fotos von den Gletschern in Grönland auf seiner Facebookseite. Die Hitzewelle reicht heute bis dorthin und lässt die Temperaturen auf bis zu sieben Grad auf den Gletschern steigen. Auf den Fotos sind blaue Seen im Eis zu sehen.
Die ungewöhnliche Wetterlage hat in der Nacht zu heftigen Gewittern geführt, berichtet mbl.is. In den vergangenen 24 Stunden wurden mehr als 1800 Blitze gezählt, vor allem im Südosten und Ostteil des Landes krachte es ordentlich.
In normalen Jahren, so der Gewitterexperte Þórður Arason vom isländischen Wetterdienst, kämen vielleicht um die 100 Blitze auf einmal vor, doch soviele wie in der vergangenen Nacht habe man seit Beginn der Zählungen vor etwa 20 Jahren noch nicht verzeichnet. Er machte die Wetterlage dafür verantwortlich und weist darauf hin, dass auch in den kommenden Tagen mit Gewittern zu rechnen sei. Gewitter mit Blitz und Donner kommen in Island eher selten vor.