Nach einem schweren Verkehrsunfall südlich des Öræfajökull gestern mittag sind neun Personen per Hubschrauber und Flugzeug in die Universitätsklinik nach Reykjavík geflogen worden. Ein Geländewagen war mit einem PKW auf eisglatter Fahrbahn zusammengeprallt, in dem einen Fahrzeug hatten Touristen gesessen, in dem anderen Isländer.
Zum Unfallhergang machte die Polizei keine weiteren Angaben. Die Verletzten hätten jedoch gute Lebenszeichen gezeigt, hiess es. Nach Informationen von Oddur Árnason von der Polizeidirektion Suðurland waren die Verletzten allen Alters, in einem Fahrzeug hatten sich sechs Personen befunden, und drei in dem anderen Fahrzeug.
Zwei Rettungshubschrauber transportierten sechs der Verletzten nach Reykjavík, ein zufällig in der Region befindliches Flugzeug der Küstenwache nahm die restlichen drei Verletzten in Höfn an Bord und brachte sie ebenfalls in die Universitätsklinik.
Überlastete Notaufnahme der Uniklinik
Für Unfälle mit vielen Verletzten sind Ambulanzen und Gesundheitszentren in abgeschiedenen Regionen nicht ausgelegt, daher wird sofort in die Hauptstadt transportiert. Pflegepersonal und Ärzte der Notaufnahme am Landspítali hatten daher gestern alle Hände voll zu tun, zumal sich etwa zur gleichen Zeit ein schwerer Unfall in der Innenstadt ereignet hatte. Seit Anfang Januar befindet sich nach einer Kündigungswelle im letzten Herbst oft nur noch ein Arzt pro Schicht im Dienst.
Einer der Notärzte der zum Jahreswechsel schweren Herzens seinen Hut genommen hatte, kritisierte in einem Facebookbeitrag, dass sich trotz Kündigungen und Katastrophen einfach gar nichts ändere, aber im Haushalt 2023 die Gelder für den Klinikneubau zusammengestrichen worden seien. Er habe gekündigt, weil er die Sicherheit der Patienten nicht mehr gewährleisten könne, immerhin habe er oft genug die Arbeit von drei Ärzten gleichzeitig übernommen.