Infrastrukturminister Sigurður Ingi Jóhannsson hält es für notwendig, ausländische Gäste besser darüber aufzuklären, wie man auf isländischen Strassen Auto fährt. Auch das zulässige Höchstalter und die maximale Kilometerleistung von Mietwagen müssten geprüft werden. Er hoffe, dass die traurige Geschichte einer britischen Familie, die im Winter 2018 bei einem schweren Verkehrsunfall drei Familienmitglieder verlor, anderen eine Warnung sei, berichtet RÚV.
Kein Höchstalter oder Laufleistungslimit für Mietwagen
Zwei der Briten hatten gestern Abend im Magazin Kveikur ihre Geschichte erzählt. Ihr Fahrzeug war auf der langen und ermüdenden Fahrt von Reykjavík zur Gletscherlagune auf der Brücke über die Núpsvötn in die Leitplanke geraten und acht Meter in die Tiefe gestürzt.
Sigurður Ingi zeigte sich betroffen. Autofahren in einem anderen Land sei jedoch nicht gefahrlos. “Tatsache ist nun mal, dass wir, die wir hier wohnen und Island kennen, auch wissen, dass Wetter und Bedingungen sich ändern können. Unsere Gäste kennen das nicht.” sagte der Minister.
Die britische Famuilie hatte ein 12 Jahre altes Fahrzeug mit einer Laufleistung von 340.000 Kilometern angemietet. Bislang gibt es weder zum Fahrzeugalter noch zur Laufleistung eines Mietwagens irgendwelche Beschränkungen. Das müsse unbedingt geprüft werden. Mietwagenangelegenheiten liegen in der Zuständigkeit des Ministers für Kultur und Wirtschaft.
“Um zumindest etwas zu tun, haben wir die Intervalle der TÜV-Termine erhöht, damit sichergestellt ist, dass diese Autos wie andere Autos sind, aber öfter dem TÜV vorgestellt werden, weil sie mehr gefahren werden.” Eine vermehrte Überprüfung der Mietwagen würde auch dabei helfen, die Fahrzeuge auszutauschen und die Energiewende im Transportwesen zu beschleunigen. Vor einigen Jahren waren Höchstalter und maximale Laufleistung der Mietwagen aus der gesetzlichen Regelung genommen worden, um den Wettbewerb nicht zu behindern. Sigurður Ingi ist der Ansicht, dass Verkehrssicherheit schwerer wiegt als der Wettbewerbsgedanke.
Verbesserung des Strassennetzes ab 2024
Auch die Zunahme des Verkehrs auf den eher schmalen Strassen stellt ein Problem dar, welches erkannt wurde. Man sei dabei, die Strassen zu verbreitern und die einzpurigen Brücken gegen zweispurige auszutauschen. Ein langfristiges und grosses Projekt, das vorangetrieben werden müsse, so der Minister. Das kommende Haushaltsjahr stehe im Zeichen des Wohnungsbaus, um dem allgegenwärtigen Wohnraummangel entgegenzuwirken, aber ab 2024 wolle man sich mit aller Kraft dem Strassennetz zuwenden.