Nordwestlich des Berges Þorbjörn ist eine vermehrte Magmaansammlung gemessen worden, berichtet RÚV, und auch die Ausdehnung ist dort seit dem Monatsbeginn gestiegen. Neusten GPS-Messungen und Satellitenbildern zufolge ähnelt die Magmaansammlung sehr den Vorgängen vor einem Jahr und verursacht beträchtliche Bebentätigkeit.
Die Magma sammelt sich in einer Tiefe von vier bis fünf Kilometern. Dort hat sich auch ein Tunnel gebildet, wie es im Jahr 2020 dreimal vorgekommen war. In der vergangenen Woche sind in der Region rund um den Berg Þorbjörn, von der Eldvörp im Westen bis zum Stóri Skógfell im Osten mehr als 4000 Erdbeben aufgezeichnet worden.
Der Zivilschutz hatte daher am gerade vergangenen Wochenende die Ungewissheitsstufe ausgerufen. Das stärkste Beben hatte sich am Samstag mit einer Stärke von 4,8 auf dem Þrengsli ereignet, es hatte in ganzen Südland verspürt werden können. Experten befürchten, dass sich in den Brennisteinsfjöll ein Beben bis zur Stärke 6,5 ereignen könnte, das habe dann ernste Auswirkungen auf das Hauptstadtgebiet.
Nach Ausrufung der Ungewissheitsstufe ist auch der Überflugcode für das Vulkansystem auf der Halbinsel Reykjanes auf gelb angehoben worden. Gestern war der Wisssenschaftsrat des Zivilschutzes zusammengetroffen, um die seismische Aktivität zu besprechen. Das Gebiet wird engmaschig überwacht. Solange die Magma sich weiter in der Erdkruste sammelt, muss mit anhaltender Erdbebentätigkeit gerechnet werden.
Morgen Abend findet in Grindavík eine Informationsversammlung für die Einwohner statt. Die Stadt liegt in unmittelbarer Nähe des Þorbjörn.