Vulkanlustige haben es gestern Abend geschafft, dass die Polizeidirektion in Suðurnes zwei Hubschrauberunternehmen unter die Lupe nimmt, nachdem deren Maschinen gegen 21 Uhr mit Fluggästen innerhalb des Sperrgebietes gesehen wurden. Polizeileiter Úlfar Lúðvíksson sagte RÚV gegenüber, es sei traurig zu wissen, dass sich manche Piloten so verhielten.
„Das ist fotografisch dokumentiert, das ist also kein Geheimnis, dass die Hubschrauber innerhalb der Gefahrenzone untewegs waren.“
Die Polizei prüft die Vorfälle und hat sich mit dem Hubschrauberunternehmen in Verbindung gesetzt. Nicht zum ersten Mal seien Hubschrauber mit Fluggästen im Sperrgebiet gelandet.
Die meisten Besucher hätten Verständnis, dass der Zugang zum Vulkangebiet gewisse Beschränkungen erfordere. Die Leute begeben sich auf eigene Verantwortung in das Sperrgebiet. Einsatzkräfte hatten mehrfach angekündigt, niemanden aus der Lava zu holen, der dort in Lebensgefahr gerate.
Die Hubschrauber waren nicht die einzigen, die gestern die Gefahr suchten. Ein ausländischer Tourist hat sich am Abend mit einem Paragliderschirm vom Litli-Hrútur in die Tiefe gestürzt, offenbar hatte er über die frische Lava gleiten wollen. Er konnte von Glück sagen, dass das nicht funktionierte. Bei der Landung habe er sich dann beinahe verletzt.
“Wir haben nicht wirklich verstanden, was er da machte, aber diese Aktion… das ist natürlich dämlich und dummdreist,” so Úlfar. Dessen sei der Paraglider sich offenbar auch bewusst gewesen. Der Fotograf Björn Steinbekk hatte den gefährlichen Flug mit seiner Drohne aufgenommen, wie man sieht, steht eine ganze Gruppe von Leuten auf dem Berg, der nicht betreten werden sollte.
Die Berge Litli-Hrútur und Keilir liegen beide innerhalb des Sperrgebietes. Auch weiterhin wird der Zugang zum Ausbruchs abends abgeriegelt. Der Wanderweg Meradalaleið eignet sich nicht für Kinder, Schwangere und Menschen mit Atemwegsbeschwerden, sowie Leuten, die Wandern nicht gewöhnt sind. Wegen der hohen Gasemmission wird geraten, Gasmasken zu tragen. Die Polizei weist darauf hin, dass die Gasemmission gesundheitsschädlich ist, und dass sich die bedingungen im Ausbruhsgebiet, was Gasaufkommen und frische Lava angeht, jederzeit und dramatisch ändern können.