In der vergangenen Woche hat der Vulkan am Litlti-Hrútur 30 bis 50% weniger Lava an die Erdoberfläche befördert als in der Woche zuvor. Sollte dieser Trend anhalten, könnte nach ein bis zwei Wochen ein Ende des Ausbruhs in Sicht sein, berichtet RÚV.
Nach Angaben des Vulkanologen Þorvaldur Þórðarson muss der Lavafluss um die drei Kubikmeter pro Sekunde fördern, um den Schlot offenzuhalten. Wenn weniger Lava fliesst, erstarrt das Material im Schlot und der Lavafluss versiegt.
Solche Vorhersagen sollten natürlich mit Vorsicht getätigt werden. Doch Þorvaldur meint, wenn man die Messungen der zwei Wochen vergleicht, kommt man zu genau diesem Ergebnis.
“Diese Prognosen sind immer etwas ungenau, weil wir natürlich nicht wissen was die Zukunft bringt,” sagt er. Denn auch ein Anschwellen des Lavaflusses kann ja nicht ausgeschlossen werden, wenn etwa ein grösseres Erdbeben unterirdisch für Verschiebungen sorgt und den Lavakanal vergrössert. Genausogut kann er durch ein Erdbeben ganz verschlossen werden.
Der Vulkanausbruch am Litli-Hrútur hatte mit weitaus mehr Kraft eingesetzt als die vorangegangenen Ausbrüche in den Geldingadalir 2021 und in den Meradalir 2022 – er förderte um die 40 Kubikmeter Lava pro Sekunde. Diese Menge nahm jedoch rasch ab, am zweiten Tag betrug sie nur noch 16 Kubikmeter, und 10 Kubikmeter am dritten Tag. Inzwischen ist die Lavamenge bei fünf Kubikmetern pro Sekunde angelangt.
“Der Vulkanausbruch könnte insgesamt vier bis fünf Wochen andauern, was zwei Wochen länger wäre als letztes Jahr, aber weitaus kürzer als der Ausbruch in den Geldingadalir 2021, denn dieser Ausbruch war ziemlich aussergewöhnlich.” sagt Þorvaldur.