Die Lachslaus, ein Parasit, der bei Zuchtlachsen wirtschaftliche Schäen verursacht, hat sich in den vergangenen Monaten in den Meerwasserkäfigen der Westfjorde weiter ausgebreitet. Zählungen nach wurden im November im Durchschnitt 1,41 weibliche Läuse auf Käfiglachsen in Island gefunden. Die Zahl dürfte allerdings weitaus höher liegen, schreibt mbl.is, weil die Laus in den Ostfjorden offenbar nicht zu finden ist.
Für die einzelnene Landesteile liegen keine Novemberzahlen vor, aber in den Westfjorden wurden im Oktober 0,94 weibliche Läuse gezählt. Der Grenzwert in vielen Ländern liegt bei 1,5 bis 3 erwachsenen Läusen pro Fisch.
Wenn man allerdings die einzelnen Fjorde zahlenmässig untersucht, sieht die Sache schon wieder anders aus. Im Dýrafjörður fanden sich im Oktober nämlich 3,95 weibliche Läuse pro Fisch.
In einem Brief an die Gemeinde Ísafjarðarbær vom 12. Oktober kündigte Arctic Fish an, dass man die Zuchtlachse im Hvannadalur (Tálknafjörður), im Kvígindisdalur (Patreksfjörður) und im Hvestudalur (Arnarfjörður) mit Emamectin Benzoate, auch “Slice” genannt, gegen Läuse behandeln müsse. Die Behandlung sei am 21. November beendet.
Eine solche Therapie bedürfe der Genehmigung durch die Veterinäraufsichtsbehörde MAST, schreibt Arctic Fish. Der Ausschuss für Fischkrankheiten prüfe den Befall in Bezug auf Umweltaspekte, Beckengrösse, Ausmass des Läusebefalls und zu erwartende Befallsentwicklung im Gebiet.
Zu Jahresbeginn hatte das isländische Umweltamt bekanntgegeben, den Umwelteinfluss der Antiparasitika prüfen zu wollen, darunter auch das Medikament Slice.