Die hochansteckende bovine Koronaviruserkrankung geht in diesen Tagen in isländischen Kuhställen um, berichtet RÚV. Nach Angaben einer Fachtierärztin von der Veterinäraufsichtsbehörde MAST besteht für Verbraucher jedoch kein Anlass zur Sorge. Die Landwirte allerdings müssen jetzt Präventionsmassnahmen zur Infektionsverhinderung unternehmen.
Im vergangenen Winter hatte es bereits Nachrichten über einen virusverursachten Durchfall bei den Kühen gegeben. Nach Auswertung eingegangener Proben hat das Pathologische Institut Keldur jetzt bestätigt, dass es sich um den bovinen Koronavirus handelt. Die Erkrankung ist hochansteckend und auf der ganzen Welt verbreitet. Übertragen wird die Infektion durch Kot und Speichel der Tiere, weswegen sie sich innerhalb einer Herde so rasch verbreitet.
Kein Impfstoff vorhanden
Sigurbjörg Bergsdóttir, eine Fachtierärztin bei MAST, fordert die Landwirte auf, Präventionsmassnahmen zu ergreifen. “Es gibt keinen Impfstoff, und die Landwirte kennen diese Erkrankung eigentlich schon seit Jahren. Sie kommt und geht relativ regelmässig an unterschiedlichen Orten im Land,” erklärt Sigurbjörg.
Die Infektion ist nicht lebensgefährlich, aber eine erkrankte Kuh fällt für den Betrieb erst mal aus und erreicht nur in seltenen Fällen in der jeweiligen Melkperiode ihre alte Form wieder. Meist dauert die Seuche ein bis zwei Wochen für einen betroffenen Stall.
Für den Verbraucher besteht keine Gefahr. Betroffene Landwirte hingegen sollten von Transporten von Tieren und Gerätschaften zwischen den Höfen absehen und den Kontakt zu nicht zum Höf gehörigen Personen auf das Nötigste reduzieren. Ausserdem wird Schutzkleidung für den Stall empfohlen.