Zum ersten Mal sind bei einer Online-Auktion in Grossbritannien Islandschafe versteigert worden, berichtet das Bændablaðið. Die Auktion wurde von der schottischen “livestock marketing company” Harrison & Hetherington veranstaltet.
Insgesamt wurden Anfang September in zwei Tagen 26 Tiere versteigert. Die höchste Summe brachte die einzige Aue im Angebot, mit Namen Alfifa, die laut Katalog in 2020 einen Lammbock geboren hatte, und in diesem Jahr zwei Auenlämmer. Für Alfifa wurden 56.000 ISK gezahlt (371 EUR).
Ebenfalls versteigert wurde Bijarni, ein Jährlingsbock, der von Tim Tyne (dem Autor des Buchs The Sheep Book for Smallholders) bei der Zuchtschau im letzten Jahr (sic) explizit genannt worden war, obwohl das Tier es nicht in den Zuchtkatalog geschafft hatte. Bijarni wird beschrieben als mit “freundlichem Wesen und gut auseinanderstehenden Hörnern,” sowie “gut auf seinen Füssen stehend.” Ein Auenlamm, das abgesetzt aber noch nicht geschoren war, mit Namen Not Splodge, ist ebenfalls verkauft worden, sowie Jährlinge und eine ganze Reihe von erwachsenen Böcken und Auen.
Der erzielte Durchschnittspreis für eine Aue lag bei 53,875 ISK (357 EUR). Böcke erzielten etwas weniger, um die 39.000 ISK (156 EUR). Die Jährlingsböcke gingen für einen Durhschnittspreis von 33.000 ISK (216 EUR) weg.
Das erste Islandschaf ist im Jahr 1979 nach Grossbritannien importiert worden. Der Islandschafzuchtverband der Britischen Inseln (ISBOBI) wurde neun Jahre später gegründet. In den vergangenen Jahren haben dem Magazin News and Star zufolge britische Züchter erfolgreich mit Blackface und Shetlands eingekreuzt, andere erzielten bessere Ergebnisse mit Kreuzungen mit europäischen Rassen.
“Isländische Böcke zeigen was sie drauf haben,” heisst es in dem Artikel weiter. “Sie produzieren Rassen, die von den Mitgliedern des Zuchtrates als leichter auf dem Boden als manche schwere Rassen angesehen werden und eine bessere Fleischqualität bringen als manche kleinere Rassen.”
Derzeit gibt es etwa 300 mit Abstammung registrierte Islandschafe in Grossbritannien. Der Scottish Farmer berichtet, dass die Nachfrage immer weiter steigt, daher auch die Entscheidung der Auktionäre, sie online und für jeden erreichbar zu versteigern.
“In der Vergangenheit sind unsere Islandschafverkäufe eher Teil unserer Verkäufe von seltenen Rassen gewesen, und mit dem Onlineverkauf möchten wir die Rassen für ein grösseres Publikum in Grossbritannien zugänglich machen,” erklärte Auktionator Grant Harrison von Harrison & Hetherington.
“In den letzten Jahren hat es ein so grosses Interesse an Islandschafen gegeben, das ist richtig in die Luft gegangen.” sagt Ruth Stanton vom ISBOBI. “Ziel dieser Auktion ist es, uns ein Mass zu geben für das was da gerade passiert, aber auch einen Richtwert für die Rasse.”