Die Gemeindeleitung des Ísafjarðardjúp wünscht sich, dass der isländische Umweltminister und die Regierung sich daran geben, die Insel Vigur im Ísafjarðardjúp zu kaufen und sie damit für die Öffentlichkeit zugänglich erhalten, berichtet RÚV.
Die Insel war im vergangenen Frühjahr in den Verkauf gesetzt worden, international hatte war Angebot auf grosses Interesse gestossen. Davíð Ólafsson von der Immobilienforma Borg sagt, alleine im Januar habe er 30 Anfragen aus dem Ausland erhalten, viele davon aus den USA.
Wie er sagt, fragten die Interessenten auch nach einem Hubschrauberlandeplatz auf der Insel Vigur und in den Hornstrandir.
Einem neuen Gesetz zufolge ist es für Hubschrauber nicht mehr erlaubt, im Naturschutzreservat Hornstrandir zu landen.
In einem Schreiben des Bürgermeisteramtes heisst es, angesichts des grossen ausländischen Kaufinteresses und der hohen Wahrscheinlichkeit, dass die Insel nach einem Verkauf für die Öffentlichkeit gesperrt werde, fordere die Gemeindeleitung die isländische Regierung auf, Vigur käuflich zu erwerben und damit auch weiterhin den öffentlichen Zugang zu dieser Naturperle im Ísafjarðardjúp zu garantieren. In den vergangenen Jahrzehnten war auf der Insel Vigur Fremdenverkehr aufgebaut worden, damit hatten Isländer wie ausländische Besucher die Möglichkeit erhalten, Natur und Geschichte der Insel zu erleben.
Vigur ist eine von drei Inseln im Ísafjarðardjúp, und eine der beiden bewohnten Inseln. Auf der Insel gibt es ein Seevogelreservat, die dort brütenden Gryllteisten geniessen internationalen Schutz. Auch Papageitaucher und Eiderenten brüten auf der Insel.
Des weiteren gibt es auf Vigur die älteste Windmühle Islands, aus dem Jahr 1860 zu besichtigen, sowie das älteste Boot des Landes.
In diesem Filmbeitrag aus dem Jahr 2012 kann man Vigur und auch die alte Windmühle sehen. Schon damals waren die meisten Besucher Ausländer, die per Schiff oder Kreuzfahrtschiff die Insel besuchten. Inselbewohner Sævar Baldursson merkt in dem Filmbeitrag an, dass auch wenn er damit gut klarkäme, es doch ganz schön einsam im Winter sei, wenn die Familie auf dem Festland sei, um zur Schule und zur Arbeit zu gehen.