Der russische Tourist, der am Sonntag bei Bjarnaflag im Geothermalbereich des Mývatns bei einer Offroad-Tour grossen Schaden angerichtet hatte, muss 450.000 ISK (3230 EUR) Strafe zahlen, berichtet mbl.is
Die Strafe ist eine der höchsten Geldstrafen, die für das Fahren ausserhalb befestigter Wege verhängt worden ist, wie Hreiðar Hreiðarsson von der Polizei in Húsavík dem Morgunblaðið gegenüber bestätigte. Die Landbesitzer hätten den Autofahrer angezeigt.
Der Vorsitzende der örtlichen Landbesitzer findet es bedenklich, dass es keine andere Lösung gebe in Fällen wie diesem, wo es sich um klaren Vorsatz gehandelt habe.
Die Landbesitzer hätten nur begrenzte finanzielle Mittel zur Verfügung, um den entstandenen Schaden zu reparieren und haben daher Ansprüche angemeldet. Praktische Hilfe war bereits von der isländischen Umweltbehörde und vom Geländewagenclub 4×4 angeboten worden.
Das Strafgeld geht nämlich an den Staat und steht damit nicht für die Reparaturarbeiten zur Verfügung. Umweltminister Guðmundur Ingi Guðbrandsson sieht hier Handlungsbedarf.
Der Minister hält auch die Praxis, den Übeltäter an den Reparaturarbeiten teilhaben zu lassen, für sinnvoll und lehrreich. Die Ranger würden Offoadfahrer oft hinter sich aufräumen lassen.
Marcin Kozaczen, der von der Polizei beauftragt worden war, das Fahrzeug aus dem Sand zu ziehen, sagt, dies sei nicht das erste Mal gewesen, dass er Offroadfahrer habe helfen müssen.
Dieser Fall sei jedoch ganz offensichtlich mit Absicht ausgeführt worden. Der Tourist hatte sich in den sozialen Medien mit seinem Tun gebrüstet.
Auður Anna Magnusdóttir, die Geschäftsführerin des isländischen Umweltverbandes Landvernd, bezeichnete die Strafe von 450.000 ISK als Eintrittskarte, die reiche Leute bezahlten, damit sie etwas Verbotenes tun dürften. Für einen Normalverdiener sei dies sehr viel Geld, aber für einen Reichen spiele die Summe keine Rolle, und er würde das wieder und wieder tun.
Stattdessen will Auður in sensiblen Gebieten wie dem Mývatn mehr Ranger und Überwachung sehen. “Dort sind unglaublich viele Touristen unterwegs, und die Ranger machen einen guten Job, aber da muss viel mehr Geld investiert werden, es braucht eine Ganzjahresüberwachung und mehr Personal.”