Am vergangenen Freitag hat das Küstenörtchen Bakkagerði im Borgarfjörður eystri geradezu sommerliche Temperaturen erlebt. Um Mitternacht kletterte das Thermometer auf 17,6 Grad, berichtet mbl.is. Nur 16 Stunden zuvor, am Donnerstagmorgen, hatte die Temperatur um den Gefrierpunkt gelegen.
Auch an anderen Orten in den Ostfjorden hatte es solche Ausreisser gegeben. In Seyðisfjörður wurden am Freitagmorgen 17,3 Grad gemessen. Doch die Hitzewelle dauerte nicht lange an. Sechs Stunden lang gab es Temperaturen um die 15 Grad, dann wurde es richtig kalt, am Nachmittag froren Mensch und Tier bei -10 Grad.
Am Freitag vor 104 Jahren wurden die kältesten jemals in Island gemessenen Temperaturen ermittelt: der Winter 1917/1918 ist in Island als Frostaveturinn mikla, der Grosse Eiswinter bekannt. Damals fiel die Temperaturen urplötzlich und rund um die Insel bildete sich Meereseis, welches die Insel von den Versorgungsrouten der Schifffahrt abschnitt, in der Folge kam es zu Warenknappheiten aller Art.
Vor allem im Januar 1918 gestaltete die Lage sich dramatisch, und am 21. Januar fielen die Temperaturen so tief wie nie zuvor: auf -24,5 Grad in Reykjavík, -36 Grad im nordisländischen Grímsstaðir, und im Möðrudalur waren es sogar -38 Grad Celsius.