Im Osten des Landews gilt die Gefahrenstufe des Zivilschutzes, weil bedingt durch starke Regenfälle die Gefahr von Schlammlawinen und Bergstürzen steigt.
Vor allem in Seyðisfjörður beobachtet man die Lage angespannt. Um die 30 Häuser in der Gefahrenzone sind gestern vorsichtshalber evakuiert worden. Vor drei Jahren hatte eine riesige Schlammlawine mehrere Häuser zerstört.
Im Mjóifjörður ist die einzige Strasse für den Autoverkehr gesperrt, nachdem sie an zwei Stellen unterspült worden war. Bauer Sigfús Vilhjálmsson auf Brekka im Mjóifjörður bleibt jedoch ruhig, obwohl sein Hof erst mal von der Aussenwelt abgeschnitten ist. Er erinnert sich an ähnliche Regenfälle und Fluten in seiner Kindheit.
In den Westfjorden südlich des Drangajökull hat ein Schafzüchter um ein Haar seine Schafe an das Meer verloren, nachdem schwere Regenfälle und Tauwetter am Gletscher seine Hauptwiese komplett unter Wasser gesetzt hatten. Zum Glück hatte Indriði Aðalsteinsson auf Skaldfönn sich gestern morgen noch entschieden, alle Schafe zum Hof zu treiben und aufzustallen. Jetzt hat er ein halbes Meer vor seinem Hof, und die Brücke an der Gletscherlagune läuft Gefahr, das Schicksal der Deiche zu teilen und weggespült zu werden.
Im nordisländischen Siglufjörður hat der Sturm in der vergangenen Nacht das gesamte Dach eines Hauses hinweggefegt. Die umherfliegenden Trümmer richteten grossen Sachschaden an umliegenden Gebäuden an, und ein weiteres Gebäude hatte geräumt werden müssen.
Auch im Süden des Landes herrscht schlechtes Wetter, die Ringstrasse zwischen Skaftafell und der Gletscherlagune Jökulsárlón ist daher bis mindestens morgen früh sechs Uhr gesperrt.