Grímsvötn: Gletscherlauf hat begonnen, Experten halten Ausbruch für möglich Skip to content

Grímsvötn: Gletscherlauf hat begonnen, Experten halten Ausbruch für möglich

Der seit Tagen erwartete Gletscherlauf aus den Grímsvötn im Vatnajökull-Massiv hat gestern eingesetzt und inzwischen an Fahrt aufgenommen. Gestern Abend hatte der Fotograf Ragnar Axelsson das Gebiet überflogen und die ersten Anzeichen der Fluten fotografisch festgehalten.

Konduktivität und Durchflussmenge im Gletscherfluss Gígjukvísl steigen seit letzter Nacht kontinuierlich. Man rechnet damit, dass der Gletscherlauf am Sonntag seinen Höhepunkt erreicht haben wird. Messungen der isländischen Wetterbehörde zufolge sind die Bedingungen dergestalt, dass die Grímsvötn vor einem Ausbruch stehen. Die Region wird daher engmaschig überwacht, vor allem auf Erdbeben, denn die sind untrügliche Vorboten einer Eruption, berichtet RÚV.

In den vergangenen drei Tagen hatte sich die Durchflussmenge stetig erhöht, am heutigen Vormittag wurden 930 Kubikmeter pro Sekunde gemessen. Zum Wochenende hin soll sie sich dann vervierfachen. Am Morgen wurde berichtet, dass die Eishöhle unter den Grímsvötn um zehn Meter gesunken ist, inzwischen liegt sie 17 Meter tiefer als noch vor neun Tagen, als der Prozess begonnen hatte.
Auch die Konduktivität ist seit letzter Nacht stark gestiegen, sie wird inzwischen mit 272 Mikrosiemens pro Zentimeter gemessen. Bis zum Höhepunkt des Gletscherlaufs wird sich dieser Wert noch einmal verdoppeln.
Unterhalb des Gletschers hat sich eine riesige Lagune gebildet, aus der das Wasser erst jetzt allmählich in den Fluss überläuft.

 

 

 

 

Ausbruch durchaus im Bereich des Möglichen
Die Grímsvötn gehören zu Islands aktivsten Vulkanen und melden sich im Durchschnitt einmal pro Jahrzehnt mit einem Ausbruch. Es ist vorgekommen, dass es an den Grímsvötn zu einem Ausbruch kam, nachdem das Wasser abgelaufen war und der Druck im Krater abgenommen hatte. Zuletzt ereignete sich ein solcher Ablauf im Jahr 2004. Damals brach der Vulkan drei Tage nach Beginn des Gletscherlaufs aus. Zuvor hatte es einen Erdbebenschwarm gegeben, der Hinweise auf einen möglichen Ausbruch lieferte.
Bis zum jetztigen Zeitpunkt ist noch keine seismische Unruhe in der Region festgestellt worden.
Der letzte Ausbruch der Grímsvötn ereignete sich im Jahr 2011, allerdings war damals das Wasser bereits sechs Monate zuvor aus dem Krater gelaufen. Seither hat es aus den Grímsvötn sechs Gletscherläufe ohne darauffolgenden Ausbruch gegeben.

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