Im Fluss Skaftá in Südisland hat ein Gletscherlauf eingesetzt, berichtet der isländische Wetterdienst, der auch die Vulkane und Gletscher auf der Insel überwacht. Wasserpegel und Fliessrate waren in der vergangenen Nacht gestiegen, und die Konduktivität erhöhte sich. Ranger in Hólaskjól berichteten von Schwefelgeruch. Die Polizei und der Zivilschutz haben die Ungewissheitsstufe für die Region ausgerufen.
Der letzte Gletscherlauf in der Skaftá hat sich im September 2021, ereignet. Die Wasserfluten stammen aus zwei Eiskratern unter dem Vatnajökull, und normalerweise läuft immer nur einer von ihnen über, doch manchmal fällt dieses Ereignis in beiden Kratern zusammen – wie im Jahr 2021. Dann ist weitaus mehr Wasser unterwegs und die Gefahr für Schäden ist höher.
Solche natürlichen Ereignisse haben einige Auswirkungen auf die Umgebung: die Wasserpegel steigen stark an, damit können Strassen in Flussnähe überschwemmt werdem. Aus den Fluten steigt Schwefelgas auf, das durchaus eine giftige Konzentration erreichen kann. Besucher sollten den Gletschern Skaftárjökull, Tungnaárjökull und Síðujökull daher fernbleiben, weil hier überall Wasser durch das Eis hervorbrechen und Gebiete überschwemmen kann. Besucher des Vatnajökull-Gletschers selbst sollten der Region ebenfalls fernbleiben, weil sich rings um die leerlaufenden Krater Gletscherspalten bilden.
Die beiden Krater entleeren sich aufgrund geothermischer Prozesse im Gletscher im Durchschnitt alle zwei Jahre und können Fluten von bis zu 1500 Kubikmeter pro Sekunde verursachen.