Geysir im Garten entpuppt sich als altes Bohrloch Skip to content
Photo: Dagmar Trodler.

Geysir im Garten entpuppt sich als altes Bohrloch

Ein kochendheisser Geysir, der scheinbar urplötzlich auf dem Hof Reykjavellir in Biskupstungur aus dem Boden schoss und alle 15 bis 20 Minuten bis zu zehn Meter in die Höhe steigt, ist nun offenbar doch kein Naturphänomen, wie zunächst angenommen. Nach Angaben eines Geologen handelt es sich um ein Bohrloch aus dem Jahr 1947, dessen heisses Wasser damals zur Beheizung von Gewächshäusern genutzt und später zugeschüttet worden war.

“Das war ein altes Bohrloch, welches 1947 gebohrt worden war, eins von sechsen,”erklärt der Geologe Heimir Ingimarsson, der das Phänomen untersucht hat. “Damit sind die Gewächshäuser dort beheizt worden. Dann hörte man auf, es zu benutzen, das Loch verstopfte und blieb die letzten 30 Jahre verstopft. Da waren Lehm und Schlamm zu finden.”
Der Bauer habe das Loch mit einer Luftdruckpresse gereinigt, um es für einen anderen Zweck zu nutzen, und nach sieben Metern war er auf einen Widerstand gestossen.
“Als er noch einmal nachstiess, entstand ein Loch in der Quelle. Das Wasser schiesst nun alle zehn bis zwanzig Minuten diese sieben Meter hoch.”
Dazwischen fällt die Wassersäule zurück in das über 100 Grad heisse Loch, bevor sie dann wieder emporsteigt. Heimir schätzt die Säule auf eine Höhe von bis zu 15 Metern.

Ganz klar sei die Quelle durch die Reinigungsarbeiten wieder erwacht. Normalerweise entstünden solche Geysire nicht einfach so. “Das ist nichts Natürliches, was sich da auf einmal gezeigt hat. Da ist am Bohrloch hantiert worden,” sagt Heimir.
Der Geloge war für Erdwärmeuntersuchungen vor Ort, die in Reykjavellir ohnehin gerade stattfinden. Reykjavellirs Landwirt hatte sich in einer ersten Begeisterung über den Geysir auf seinem Hof bereits im Touristenbusiness gesehen.
Die Region gehört zu den grossen Geothermiegebieten Islands, hier stehen die meisten mit Erdwärme betriebenen Gewächshäuser. Etwa 20 Kilometer Luftlinie von Reykjavellir entfernt wird am Ufer der Brúará zur Zeit die grösste Badelagune des Landes gebaut.

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