Gesteinsproben am Fagradalsfjall: 450 Grad heisse Lava gefunden Skip to content
hot lava, Fagradalsfjall
Photo: Robbie Shone, Nat Geographic, Facebook.

Gesteinsproben am Fagradalsfjall: 450 Grad heisse Lava gefunden

Die National Geografic Gesellschaft und italienische Geographen haben vor einigen Tagen Lavahöhlen am Fagradalsfjall untersucht. Dort beträgt die Temperatur an manchen Orten immer noch mehr als 100 Grad, berichtet mbl.is. Auch einige neue Mineralien sind den Höhlen gefunden worden, die sich im Lavagebiet aus dem Geldingadalsausbruch befinden. Die Forscher kündigten an, bald spannende Ergebnisse veröffentlichen zu können.
Birg­ir Vil­helm Óskars­son, ein Geologe beim Naturkundinstitut, war an den Untersuchungen beteiligt. Die Gruppe, die Höhlen auf der ganzen Welt erforsche, sei nach Island gekommen, um Lavahöhlen am Fagradalsfjall zu untersuchen, die auch 20 Monate nach dem Vulkanausbruch immer noch heiss seien. Vor allem habe man nach Ausfällungen gesucht, die sich bei einer bestimmten Temperatur an den Höhlenwänden bilden, und die nur für kurze Zeit bestehen. Sobald das Gestein abkühlt, verschwinden diese Mineralien wieder.

Grosse Hitze und Gasentwicklung
Birgir zufolge habe die Gruppe mehrere möglicherweise neue Mineralien gefunden, die Proben werden derzeit in einem Forschungslabor ausgewertet. Das ganze Forschungsprojekt sei umfangreich gewesen, und man habe eine grosse Menge technischer Hilfsmittel benötigt, unter anderem Drohnen, um die Höhlen zu kartieren. Ausserdem hatten die Forscher feuerfeste Anzüge tragen müssen, als es dann in die zuvor per Drohne erkundeten Höhlen ging.
“Die sind an Orte gekommen, wo es um die 130 Grad heiss war.” erklärte Birgir. Doch trotz Sauerstoffflaschen und Gasmasken hätte man bei den Temperaturen nicht lange in den Höhlen verweilen können. Birgir selbst erhielt ebenfalls die Gelegenheit zu einem Höhlenbesuch, dort war es immerhin noch 60 Grad heiss, und es musste eine Gasmaske getragen werden.
“Bisschen ungemütlich, sich in so einer Hitze aufzuhalten,” meint der Geologe. “Das war wie in einer Sauna, einer sehr trockenen Sauna.”

450 Grad heisse Lavabrocken
In einem Facebook-Beitrag von Projektleiter Francesco Sauro steht zu lesen, dass die Gruppe Proben bei einer Temperatur von 250 Grad hatte entnehmen können, und dort auch noch glühende Lava gefunden habe. Die glühenden Lavabrocken hätten eine Temperatur von 450 Grad gehabt, was als ausgesprochen bemerkenswert gilt, liegt der Vulkanausbruch doch mehr als 20 Monate zurück.

Das Forschungsprojekt war mit Beteiligung der Universität, der isländischen Wetterbehörde, des Naturkundeinstituts und des isländischen Höhlenforschungsvereins durchgeführt worden. Die Rettungseinheit Þorbjörn aus Grindavík hatte am Berg ein beheiztes Zelt aufgebaut, wo die Forscher elf Tage lang vor Ort arbeiten konnten.
Besucher werden übrigens immer noch davor gewarnt, die Lavaflächen im Ausbruchsgebiet zu betreten. Stellenweise ist die Oberfläche sehr dünn, man kann leicht einbrechen und sich an dem scharfkantigen Gestein verletzen, oder auf einen immer noch kochendheissen Untergrund treffen.

 

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