Klimawandel und neue Vegetation lassen grosse Wald- und Flächenbrände in Island wahrscheinlicher werden als bisher, sagte Björn Karlsson, der Leiter der isländischen Baubehörde. Dem Justizministerium liegt ein Vorschlag der Behörde vor, Flächenbrände in die Einsatzszenarien des Zivilschutzes aufzunehmen, berichtet Vísir.is
Bedingt durch die grosse Trockenheit hatte der Zivilschutz die Ungewissheitsstufe ausgerufen, vor allem in Sommerhausgebieten wie Skorradalur und in Grímsnes herrscht derzeit grosse Brandgefahr.
Der Gemeindedirektor des Skorradalur sagte in den Mittagsnachrichten gestern, die Gemeinden müssten angesichts der Situation die Finanzierung ihrer Löschtruppen überprüfen. Sein Bezirk denke auch über die Anschaffung von Löschbomben nach.
Die Küstenwache besitzt eine solche Löschbombe und hat sie bei Übungen in Island bereits eingesetzt. Normalerweise kommen bei Waldbränden Hubschrauber und Flugzeuge mit dieser Ausrüstung zum Einsatz.
“Die Gemeinden tragen Verantwortung bei der Durchführung der Aktionen. Sie leiten die Löschtrupps, sie betreiben die Feuerwehr und sie kaufen die Ausrüstung für Löschmannschaften,” sagt der Leiter des Bauamtes.
Aktionspläne und Risikogutachten liegen bereits vor. Pétur Pétursson, der Leiter der Feuerwehr im Bezirk Árnessýsla in Südisland, weist darauf hin, dass die Leute grosse Verantwortung tragen.
“Bin ich Raucher? Werfe ich die Zigarette achtlos weg? Benutze ich einen Kohlegrill, oder Einmalgrill? Verbrenne ich Müll? Was bei solchem Wetter natürlich absolut inakzeptabel ist. Unsere Verantwortung als Einzelne ist sehr gross. Wer soll denn sonst auf uns aufpassen, wenn nicht wir selber?”
Bei Feuer gilt in Island wie bei allen anderen Notfällen die Rufnummer 112.