Die isländische Umweltbehörde hat in der vergangenen Woche beschlossen, das Gebiet an der Schlucht Fjaðrárgljúfur im Skaftárhrepur für einen begrenzten Zeitraum zu sperren. Von der Sperrung sind alle Wanderwege sowie der Parkplatz betroffen.
Der Wanderweg hatte durch starken Besucherandrang im Tauwetter extrem gelitten und sich in eine Matschlandschaft verwandelt. Auch in den kommenden Tagen ist mit vielen Regenfällen zu rechnen. Die Sperrung war am 6. April vorgenommen worden, zwei Wochen danach wird der Zustand des Geländes erneut begutachtet.
Auch für das Reykjadalur in Hveragerði müssen Besucher mit einer Sperrung rechnen. Die Stadtverwaltung hatte vor den Feiertagen Kontakt zu Umweltbehörde und Polizeidirektion im Südland aufgenommen und um eine Sperrung des Wanderweges ins Reykjadalur ersucht. Der Weg zum heissen Fluss, ein beliebter Badeplatz, hatte sich ebenfalls durch Andrang und Tauwetter in eine Matschlandschaft verwandelt. An einigen Stellen löst sich der Matsch vom Fels und kann Wanderern regelrecht gefährlich werden.
Der April ist in Island bekannt als Matschsaison. Mit steigenden Temperaturen taut der Frost im Boden. Zusätzlich zum hohen Wassergehalt im Boden selbst regnet es oft ergiebig, sodass jegliches Betreten von Naturboden sofortige Schäden nach sich zieht. Auch mit Schotter befestigte Wege werden gerne matschig und können Fahrzeuge oft kaum tragen. Wer jetzt im Land unterwegs ist, sollte Pisten und Feldwege auch ausserhalb höher gelegenerer Gebiete von der Liste streichen. Das Frühjahr ist auch keine Jahreszeit zum Wandern, selbst befestigte Wanderwege können das Gewicht oft kaum tragen. Hinzu kommt die Gefahr von Schlammlawinen und Bergrutsch in bergigen Regionen.
Sperrungen von Wandergebieten nimmt die Umweltbehörde auf Grundlage des Naturschutzgesetzes vor. Sie müssen vor Inkrafttreten angekündigt werden.