Der Tourismus auf der Insel Grímsey liegt am Boden, weil sich die Fähre immer noch auf der Werft befindet. Seit März lag die Sæfari im Trockendock, und hätte eigentlich Anfang Mai ihren Betrieb aufnehmen sollen, doch immer wieder hatte man eine Inbetriebnahme verschieben müssen.
Die Tourimusbranche auf der Insel trifft das schwer, berichtet Vísir.
“Bislang sind keine Touristen gekommen und die Leute haben Buchungen gecancelt, die Gästehäuser mussten das Ged zurückzahlen,” sagt Svafar Gylfason, der ein Restaurant samt Gästehaus auf der Insel betreibt. Die Saison auf der kleinen Insel am Polarkreis ist ohnehin nicht lang, aber sie hätte längst beginnen können – wenn es denn eine Fähre geben würde.
“Letztes Jahr im Mai ist es bei uns richtig gut gelaufen. Aber wenn sich das jetzt noch bis in den Juni reinzieht, dann verursacht uns das einen Riesenschaden,” sagt Svafar.
Betrieben wird die Fähre von Samskip, sie befindet sich jedoch im Besitz der isländischen Strassenverwaltung Vegagerðin. Svafar meint, die Reparaturen hätten man wohl besser zu einer anderen Zeit vornehmen sollen als ausgerechnet zu Beginn der Touristensaison. “Man versteht das nicht, dass diese Reparaturen nicht zu einer anderen Zeit durchgeführt wurden, wenn es keine Touristen gibt. Im November oder Dezember etwa gibt es hier nur sehr wenig zu transportieren.”
Viele Touristen hätten schon vor langer Zeit gebucht. Jetzt bestehe Gefahr, dass alle absagen, die im Sommer nach Grímsey kommen wollten. “Wir haben richtig Angst, dass deswegen weniger Touristen kommen. Die können ja nicht mal eine Fährfahrt buchen.”