Auf der Halbinsel Reykjanes gibt es seit gestern Mittag wieder eine erhebliche Erdbebenaktivität. Das heftigste Erdbeben wurde mit einer Stärke von 3,9 nördlich von Grindavík aufgezeichnet, weitere Beben der Stärke zwei und drei folgten. Letzte Nacht gegen 23 Uhr bebte die Erde auch im Vulkan Bárðarbunga, dort wurden 4,9 aufgezeichnet.
Einar Hjörleifsson, der diensthabende Spezialist für Naturkatastrophen in der Erdbebenabteilung beim isländischen Wetterdienst, sagte RÚV heute morgen, die seismische Aktivität auf der Halbinsel habe sich nach Mitternacht verstärkt. Er sehe keine Anzeichen für vulkanische Unruhe, allerdings überwache man die Lage engmaschig.
In einem Interview mit Vísir im September hatte Benedikt Gunnar Ófeigsson von der Erdbebenabteilung erklärt, dass sich auf der Halbinsel das Land erneut hebe und dass man in den kommenden Monaten mit einem weiteren Vulkanausbruch dort rechnen müsse. Dabei sei dies das erste Mal, dass sich die Landhebung so früh nach dem Ende des letzten Ausbruchs zeige. Der Vulkanausbruch am Litli Hrútur hatte am 10. Juli begonnen und nur einen Monat angedauert. Wissenschaftler sind sich einig, dass auf der Halbinsel eine neue vulkanische Ära eingesetzt hat und dass die Region in naher Zukunt mit häufigen Ausbrüchen rechnen kann.
Auch in der Bárðarbunga hat es gestern gebebt, in dem aktiven Stratovulkan unter dem Eis des Vatnajökull wurde in der letzten Nacht ein Beben der Stärke 4,9 aufgezeichnet. Beben in dieser Stärke seien für die Region nicht ungewöhnlich. Eine Stunde später bebte es erneut mit einer Stärke von 2,2.