Die isländische Lebensmittel-und Veterinäraufsichtsbehörde MAST ist kürzlich über ein Loch in einem Lachszuchtbecken im Tálknafjörður in den Westfjorden benachrichtigt worden. Das defekte Zuchtbecken wird vom Aquakulturkonzern Arnarlax betrieben, das Loch war bei einer Routineinspektion entdeckt und sofort reapriert worden, heisst es in einer Mitteilung von MAST.
Informationen von Arnarlax zufolge war das Loch 14 Zentimeter gross und befand sich in einer Tiefe von neun Metern. In dem Netzbecken werden 99.000 Junglachse gehalten.
Nach Entdeckung des Lochs hat MAST eine Untersuchung der anderen Becken im Fjord angeordnet, um sicherzustellen, dass es keine weiteren Löcher gibt.
Fischzucht hat Freunde und Gegner
Aquakultur und Lachszucht ist in den vergangenen Jahren immer wieder Gegenstand von Diskussionen gewesen. Verfechter der Industrie glauben, sie nimmt den Druck von der Überfischung wilder Bestände. Beim Fang von wild lebendem Fisch gelten in Island strenge Quoten. Aquakultur wird da von vielen als gangbare Alternative gesehen, die hohe Nachfrage nach Lachs zu befriedigen, ohne die Wildbestände zu gefährden.
Umweltakivisten sind da anderer Meinung, sie kritisieren die Praktiken als Extremverschmutzung der einst so klaren und sauberen Fjordgewässer. Ein weiterer Grund zur Besorgnis, der sich immer wieder bestätigt, ist das Entkommen von Zuchtfischen aus den Netzbecken. Sie finden den Weg in Wildbestände und paaren sich dort. Die Auswirkungen dieser Vermischung von Wildbestand und Zuchtbestand wird wissenschaftlich noch nicht ganz verstanden, aber man weiss dass entkommende Zuchtfische zusätzlichen Druck auf die Wildbestände ausüben, wenn es um Futter und andere Resourcen geht.