Die Erde hat sich gestern auf der Halbinsel Reykjanes wieder bewegt, gestern morgen gegen 10 Uhr wurde etwa 4,6 Kilometer nordwestlich von Grindavík ein Erdbeben der Stärke 3,2 gemessen. Ein schwächeres Beben war eine gute halbe Stunde zuvor aufgezeichnet worden.
Das stärkere Beben ist nach Aussage eines Anwohners zwar kurz, aber deutlich spürbar gewesen.
Die Bebentätigkeit auf der Halbinsel wird einem Magmaeinschuss in der Erdkruste zugeschrieben, seit Januar sind dort um die 8000 Erdbeben aufgezeichnet worden. Das Land hat sich in der Folge um mehrere Zentimeter angehoben.
Wie Kristín Jónsdóttir, die Exertin für Naturkatastrophen beim isländischen Wetterdienst, RÚV gegenüber sagte, sei die Wahrscheinlichkeit eines Bebens über der Stärke 6 in der Region gestiegen. Sie empfiehlt das eigene Zuhause auf Sicherheit zu überprüfen, wie schlecht befestigte Hängeregale oder Schränke die umkippen können.
Im Lichte der COVID-19 Epidemie ist auch der für den Fall eines Vulkanausbruchs gültige Evakuierungsplan der Gemeinde Grindavík abgeändert worden. Anstatt alle Personen, die Hilfe bei der Evakuierung benötigen, an einem Ort zu versammeln, sollen nun Gruppen gebildet und gesondert evakuiert werden, damit Personen in Quarantäne oder Isolierung nicht mit gesunden Personen zusammenkommen.
Auch in der Bárðarbunga hat es letzte Nacht gegen halb drei gerumpelt, ein Beben der Stärke 3,2 wurde am Südrand der Caldera aufgezeichnet. Einige Nachbeben folgten, es gibt jedoch keinen Hinweis auf vulkanische Aktivität. Die Bárðarbunga liefert seit dem Vulkanausbruch in der Holuhraun im Jahr 2014 regelmässig Erdbeben, die Tätigkeit hat jedoch etwas abgenommen.
Auf der Übersichtskarte des isländischen Wetterdienstes kann man die Erdbebentätigkeit in Island mitverfolgen.