Fast jeder dritte Passagier, der am gerade vergangenen Wochenende in Island gelandet ist, wurde am Flughafen abgeholt, obwohl die aktuellen Seuchenschutzregeln genau dies verbieten. Auf der heutigen COVID-19 Pressekonferenz schilderte der Leiter der Grenzpolizei am Flughafen, Jón Pétur Jónsson, wie die Lage an der Grenze zur Zeit aussieht.
Seiner Aussage nach habe die verpflichtende Doppeltestung an der Grenze zusammen mit anderen Massnahmen im Land grosse Erfolge gebracht, um eine Ausbreitung des Virus zu hemmen.
Die Zahl der einreisenden Passagiere ist gesunken. Seit dem Jahreswechsel sind 292 Einreisende positiv getestet worden, bei 160 Passagieren hatte es sich um eine aktive COVID-19 Infektion gehandelt. Wie Jón Pétur auf der Konferenz angab, kamen die meisten infizierten Personen aus Polen und aus Spanien.
An diesem Wochenende trugen sich Jón zufolge 90 Fälle zu, wo die Einreiseregeln nicht eingehalten wurden. Er berichtete, dass nicht nur Leute abgeholt wurden, sondern auch, dass falsche Angaben zum Quarantäneort gemacht wurden, oder dass Leute sich nicht zum Quarantäneort begaben. Wie Chefepidemiologe Þórólfur Guðnason sagte, gibt es zum jetztigen Zeitpunkt keine rechtliche Grundlage dafür, Personen zwangsweise ins staatliche Quarantänehaus zu verbringen.
Die derzeit geltenden Regeln verbieten es, einen Passagier am Flughafen abzuholen. Optionen für Einreisende sind auf Taxi und Mietwagen, sowie ein hinterlassenes Fahrzeug zur Benutzung beschränkt.
Víðir Reynisson, der Leiter des isländischen Zivilschutzes, sagte zum Ende der Pressekonferenz: “Das sind erschlagende Zahlen, dass fast ein Drittel der ankommenden Passagiere am Wochenende abgeholt wurde, und dass sich nicht an die Quarantäneregeln gehalten wurde.”
Gestern wurde eine Person im Land positv getestet, sie befand sich bereits in Quarantäne. An der Grenze gab es drei positive Tests, die noch auf Antikörper untersucht werden.