Nachdem der erste Warnstreik der Gewerkschaft Efling erfolgreich über die Bühne gegangen ist, zeichnet sich nun eine Verschärfung der Lage ab, denn die Arbeitgeber hatten sich nicht gerührt.
Wie RÚV berichtet, stimmten in einer weiteren Abstimmung 92 Prozent aller Gewerkschaftsmitglieder für weitere Streikmassnahmen. Streiken werden die Beschäftigten in Hotels, in Reisebusunternehmen und beim Busunternehmen Kynnisferðir.
Für Gewerkschaftsvorsitzende Solveig Anna Jónsdóttir kommt das Ergebnis nicht überraschend.
“Wir sind sehr zufrieden mit der Teilnahme und der Wahl. Unsere Mitglieder sind sich einig, dass etwas passieren muss. Unsere Forderungen sind realistisch, und die Mitglieder sind bereit, sie nach besten Kräften zu unterstützen.”
Die Wahlbeteiligung hatte bei 35 Prozent gelegen, 1263 Mitglieder hatten einen Wahlzettel abgegeben, von ihnen stimmten 1127 Mitglieder für den Streik, 103 waren dagegen und 22 enthielten sich der Stimme.
Vor allem die Linienbusfahrer der Firma Kynnisferðir fielen durch eine starke Wahlbeteiligung auf, von den 94 Wahlberechtigten füllten 66 Personen Wahlzettel aus, sie alle sprachen sich für einen Streik aus. In den Hotels waren sogar 94 Prozent der Beschäftigten für einen Streik. Bei den Tourbusfahrern sprachen sich 81,3 Prozent für den Streik aus
Der nun drohende Streik soll im April und Mai stattfinden. Zwischen dem 22. März und dem 1. Mai einen ein bis drei Tage andauernden Warnstreik geben, ab dem 18. März soll es auch kurzfristige Arbeitsniederlegungen geben, wie nicht pünktlich zur Arbeit erscheinen, oder bestimmte Arbeiten nicht erledigen. In der letzten Märzwoche und den ganzen April hindurch etwa sollen die Hoteltoiletten nicht geputzt werden. Im April gibt es auch keinen Frühstücksservice. Busfahrer wollen in einer Märzwoche nicht vor dem Mittag zur Arbeit erscheinen, in den Linienbussen soll fünf Wochen lang kein Fahrgeld kassiert werden.
Eine Liste der 40 südwestisländischen Hotels, die von den Streiks betroffen sind, findet man hier.