Wohl kaum jemand kennt die gestreiften Seewölfe im Eyafjörður so gut wie der Taucher Erlendur Bogason, dessen Geschichte um den Seewolf Stefanía vor zwei Jahren die Runde machte.
Erlendur wollte nun wissen, ob es sich bei einem seewolfartigen Fisch vor der Küste von Hjalteyri um den Gestreiften Seewolf handelt, oder um eine Art, die im Osten des Landes grábítur statt steinbítur genannt wird. Da er den Fisch zur näheren Untersuchung nicht töten wollte, bliebt nichts anderes, als per Wattestäbchen den Fischspeichel auf DNA zu untersuchen.
Das Ereignis wurde natürlich gefilmt, und zu sehen ist, wie es Erlendur gelingt, den Fisch dazu zu bringen, sein Maul aufzureissen und sich die Gaumenhöhle abstreichen zu lassen.
Seewölfe sind scheue Fische, die sich lieber aus dem Staub machen, wenn ein Taucher naht. Man findet sie dann unter Steinen oder in Löchern versteckt. Dieser eine jedoch, der Erlendurs Neugier geweckt hatte, war anders. Er zeigte sich stets zum Kampf bereit, und fürchtete den Taucher nicht. Auch sah er ein bisschen anders aus. Die grábítur genannte Art sei etwas kleiner als der gestreifte Seewolf, und aggressiver. Offenbar aber auch neugierig genug, sich das Teststäbchen ins riesige Maul stecken zu lassen.
Matís hat die DNA-Probe untersucht, und siehe da, es handelt sich doch um einen gestreiften Seewolf, möglicherweise aber eine Unterart, oder die Neubildung einer Unterart ist im Gange.
Erlendur wäre nun nicht der Taucher den man kennt, wenn er seine Studien nicht ausgedehnt hätte – er wollte dann nämlich noch wissen, wie fest so ein Seewolf eigentlich zubeisst, immerhin bedeutet der lateinische Gattungsname Anarhichadidae “Zertrümmerer”.
Im Video kann man sehen, wie unglaublich schnell der Biss erfolgt, aber Handschuh und Finger blieben immerhin am Taucher dran.