Die britische BBC hat von der isländischen Umweltbehörde die Erlaubnis erhalten, einen Dokumentarfilm über den Polarfuchs im Naturschutzgebiet Hornstrandir zu drehen, berichtet mbl.is. Gedreht werden soll auch in Hornvík und auf dem Felsen Hornbjarg, an Land und mithilfe von Dronen. Die Erlaubnis für das fünfköpfige Drehteam wurde mit strengen Auflagen erteilt.
Im Team befindet sich auch Dr. Ester Rut Unnsteinsdóttir, eine Expertin für Säugetiere beim isländischen Naurkundeinstitut, die die wissenschaftliche Leitung übernimmt. Ester Rut zufolge wächst das Interesse ausländischer Dokumentarfilmer am Polarfuchs.
Die Dreharbeiten sollen in drei Schritten stattfinden. Zum ersten Drehtermin will man sich vom 12. März bis zum 12. April vor Ort treffen, ein weiteres Mal im Hochsommer, und im September sollen die Dreharbeiten dann beendet werden. Dabei will man Partnersuche, Paarung und Überlebenskampf porträtieren, aber auch die Futtersuche, und ob das Futterangebot sich mit dem Klimawandel verändert hat. Im Sommer geht es um die Jungfüchse, in der Herbstausgabe schliesslich wieder um Futtersuche und um die Vorbereitungen für den Winter. Der Beitrag über den isländischen Polarfuchs gehört zu einer Serie über Raubtiere im Norden.
Die Dronenaufnahmen sollen vor Beginn und nach Beendigung der Brutsaison unternommen werden.
Ester zufolge haben in den vergangenen Monaten vier Produktionsfirmen um Drehgenehmigungen in Hornstrandir gebeten, bei allen war es um den Polarfuchs gegangen. Zwei der Antragsteller dürften voraussichtlich eine Genehmigung erhalten, doch habe die COVID-Pandemie ein Wörtchen mitzureden.
Die meisten der zahlreichen Filmbeiträge der letzten Jahre über den Polarfuchs in Hornstrandir seien hervorragend gewesen und und international ausgestrahlt worden. Die Dokumentation “Stormborn” zeige unter anderem Aufnahmen aus Schottland und Norwegen und widme dem isländischen Fuchs eine breite Plattform.
Ausländische Regisseure kämen meist mit den gleichen Fragen und wollten neue Geschichten hören, die noch keiner zuvor gehört habe, erzählt Ester. Das gestalte sich manchmal schwierig, doch der Fuchs habe oft sein eigenes Drehbuch, und flinke Kameraleute könnten sich das durchaus zunutze machen, sagt die Biologin. Die meisten Filme charakterisierten den Überlebenskampf des Fuchses unter den harten Bedingungen in Hornstrandir.
Ester selbst hat auch schon vor der Kamera gestanden: im Jahr 2009 hatte ein deutscher Filmemacher damit begonnen, die Arbeit von isländischen Biologen filmisch zu dokumentieren.