Auch am heutigen Abend ist der Zugang zum Vulkanausbruch seit 21 Uhr nicht mehr gestattet, und um Mitternacht werden Geldingadalir und der Wanderweg dorthin geräumt. Der Leiter der freiwilligen Rettungsmannschaft von Grindavík bittet die Besucher um Geduld.
“Die Leute glauben, das sei so wie in der Kringla (Einkaufszentrum), wo schnell ein Parkplatz frei wird wenn die Leute mit Einkaufen fertig sind. Aber hier geht niemand einkaufen. Die Leute kommen hier an, um das anzuschauen und Parkplätze werden erst spät frei,” erklärt Bogi Adolfsson Vísir gegenüber. Am gestrigen Sonntag hatten sich mehr als 5600 Menschen auf den Weg in das Gelände gemacht. Die anliegenden Parkplätze sind nicht gross, die meisten Leute parkten einfach auf der Wiese. Und sie kommen dann lange nicht zurück zum Auto. Erst recht, wenn die Dämmerung beginnt und das Licht spannend wird.
“Die Leute müssen einfach begreifen, dass das Gelände so einen Andrang nicht verkraftet,” sagt Bogi.
Er und seine Leute seien zur Stelle um den Besuchsverkehr zu regeln, wie schon in den vergangenen Tagen. Und am Andrang ändert sich wenig, im Gegenteil. Heute habe die Autoschlange sogar bis nach Grindavík gereicht.
“Wenn die Leute in den Nachrichten hören, dass da viele auf dem Weg sind und es hier voll ist, dann sollten sie vielleicht überlegen, nicht ins Auto zu springen, sondern später zu kommen,” findet er.
Manche kämen auch zum vierten, fünften oder sogar sechsten Mal, seit der Ausbruch vor 10 Tagen losging. Bogi fragt sich, ob die Schliessung von Kinos, Sportstätten und Kneipen dafür verantwortlich ist.
Am Abend musste eine Besucherin nach einem Sturz vom Hubschrauber abtransportiert werden, weil ein Transport über den Wanderweg zu schwierig gewesen wäre.
Zur Zeit überlegt die Polizei, wie der zu erwartende Osteransturm kanalisiert werden könnte.
Im Nachrichtenlink gibt es einen kurzen Film die abendliche Autoschlange.