Der Hubschrauber der isländischen Küstenwache ist gestern Abend zu einem eher aussergewöhnlichen Einsatz ausgerückt, als er einen Patienten von einem Kreuzfahrtschiff etwa 250 Kilometer nordöstlich von Melrakkaslétta abholte, berichtet RÚV.
Zum ersten Mal, so erklärte Guðmundur Rúnar Jónsson von der Küstenwache, sei der Hubschrauber mit spezieller Ausrüstung auf offener See aufgetankt worden.
Der Patient war noch in der Nacht ins Universitätskrankenhaus gebracht worden.
Die Entscheidung, ihn von Bord zu holen, war in Abstimmung mit den Behörden in Grönland und Norwegen gefällt worden, das Schiff war von Jan Mayen aus in Richtung Scoresbysund in Grönland unterwegs gewesen, es sollte jedoch auch in Island vor Anker gehen. Der Hubschrauber der Küstenwache flog gestern Abend um 18.41 Uhr los.
Da der Weg zum Schiff sehr lang war, folgte ihm der zweite Hubschrauber der Küstenwache nach Þórshöfn in Nordisland. Das Küstenwachschifff Týr fuhr dem Kreuzfahrtschiff entgegen, an Bord befand sich Flugbenzin, welches auf offener See mit einem Spezialschlauch in den Hubschrauber gepumpt wurde. Die Ausrüstung wurde hier erstmalig bei einem Einsatz benutzt.
Um 21.44 Uhr war der Einsatz am Kreuzfahrtschiff beendet, und der Patient befand sich an Bord des Hubschraubers. Auf dem Rückweg wurde der Hubschrauber erneut am Küstenwachschiff aufgetankt, bevor es dann nach Reykjavík ins Krankenhaus ging.