Askja: Kratersee ist eisfrei, Magma könnte unterwegs sein Skip to content

Askja: Kratersee ist eisfrei, Magma könnte unterwegs sein

Das schnelle Abschmelzen des Eises auf der Oberfläche des Kratersees im Vulkan Askja ist Anzeichen dafür, dass Magma die Oberfläche erreicht, glaubt der Vulkanexperte Ármann Höskuldsson von der Universität Island. Eine derartig grosse Magmaansammlung könnte darauf hindeuten, dass ein grosser Ausbruch bevorsteht, berichtet Vísir.

Gestern hatte das Geowissenschaftliche Institut der Universität neue Satellitenbilder veröffentlicht, auf denen zu erkennen ist, mit welcher Geschwindigkeit das Eis auf dem Kratersee zwischen Donnerstag und Freitag geschmolzen ist. Der See hatte sich um 50 Hektar ausgedehnt, das ist die Grösse von sieben Fussballfeldern. Ármann zufolge schreitet die Entwicklung voran, seit gestern ist die Hälfte des Sees eisfrei, der Rest mit gebrochenem Eis bedeckt. Nur eine Bucht ist noch überfroren. Eigentlich aber sei der See so gut wie eisfrei – ein klarer Hinweis auf Erdwärme, so der Vulkanologe.
Für Ármann herrscht kein Zweifel: “Das ist ein klares Anzeichen dafür dass der Berg loslegt. Da schmilzt das Eis und das geht so schnell, und es gibt grosse Hitze und die Magma hat ganz klar die Oberfläche erreicht, die Magmakammer hat ihre Druckgrenze erreicht.”

Unruhe seit 2012
Askja sei immerhin seit dem Jahr 2012 unruhig gewesen, und zwar mehr oder weniger gleichmässig. Beim Erdbeben Anfang Februar hätten sich dann möglicherweise Spalten verschoben, die die Eisschmelze noch beschleunigt hätten, als das Wasser mit heissem Gestein in Berührung gekommen sei.
Die Frage sei nun, ob Askja einen kleine Basaltausbruch liefere, wie zumeist im 20 Jh, oder ob es einen grosse Ausbruch gebe, wie gegen Ende des 19. Jh.
“Forschungsexpeditionen der Universität Cambridge haben zeigen können dass eine grosse Magmamenge unter der Askja sitzt, was die These stützt, dass sich ein grosser Ausbruch ereignen könnte.”
Einziger Trost für die Bevölkerung ist dass solche explosiven Ausbrüche in der Regel nur kurz andauern.

Ein grosser Askjaausbruch wirke sich vor allem auf den Luftverkehr aus, aber der Aschefall hat natürlich auch Auswirkungen auf die Luftqualität der betroffenen Region. Wohin die Asche fällt, hängt von der Windrichtung ab. Beim Ausbruch von 1875 war die Asche bis nach Lettland getragen worden.
Betrachte man die Entwicklung als Ganzes, schätzt Ármann dass in den kommenden zwei bis drei Jahren mit einem Ausbruch zu rechnen sei. Die Vorwarnzeit betrage ein bis zwei Tage, da das Erdbebenüberwachungssystem aufzeichne, wann sich die Magma in Richtung Oberfläche in Bewegung setzt.

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