Am archäologischen Fundort Stöng im Þjórsárdalur ist ein zweites Gebäude ausgegraben worden, berichtet das Morgunblaðið.
Oddgeir Isaksen, ein Archäologe beim isländischen Amt für Denkmalschutz, sagte dem Morgunblaðið: “Es hat Pläne gegeben, das Schutzdach über den Ruinen von Stöng zu reparieren und eine Besucherplattform am östlichen Ende der Ausgrabung zu errichten, damit wurde eine archäologische Untersuchung notwendig.”
Während dieser Grabung fand man genau an jenem östlichen Ende der Ruine ein weiteres Gebäude, welches anhand von Aschedatierung auf die Zeit des verheerenden Heklaausbruchs im Jahr 1104 zurückgeführt werden kann. Dieser Ausbruch beendete weitgehend die Siedlung im Þjórsárdalur.
”Das bestätigt was lange geglaubt wurde, dass es dort zwischen 950 bis 1104 eine Siedlung gegeben hat. Hier ist es zu schweren Vulkanausbrüchen gekommen, die Region ist dadurch schwer getroffen worden und war danach nicht mehr wirklich bewohnbar.” erklärt Oddgeir.
Die Ausgrabung soll bald beendet sein, und dann müssen die Archäologen entscheiden,, wie die Ruinen am besten konserviert werden. Zur Zeit gibt es Pläne, die Ruinen in das bereits existierende Freilichtmuseum zu integrieren.
Stöng und Hekla
Stöng im Þjórsárdalur gehört zu den bekanntesten Höfen aus der Zeit der Besiedlung, das Landnahmebuch berichtet vom Siedler Gaukur auf Stöng, der der Überlieferung zufolge ein Schönling und Charmeur gewesen war und wegen einer Liebschaft möglicherweise am Felsen Gaukshöfði ermordet wurde. Im Jahr 1939 waren die Grundmauern eines grossen Bauernhofes unweit der Schlucht Gjáin freigelegt worden, schon damals war bekannt, dass in dem Tal einst florierende Höfe wirtschafteten, bevor ein Vulkanausbruch der Hekla im Jahr 1104 riesige Mengen an Asche über Felder und Wiesen schleuderte und die Bauern zum Verlassen ihrer Ländereien zwang. Nach einem weiteren schweren Ausbruch der Hekla im Jahr 1341 starb das Vieh in dem als Sommerweide genutzten Tal, und zurück blieben nur noch die Waldflächen, die bis weit ins 18. Jh. vom Bischofssitz in Skálholt für den Holzeinschlag genutzt wurden.
Auf der anderen Seite der Strasse 32 entstand in den 70ger Jahren des 20. Jh. der Museumshof Þjóðveldisbær, der mit museal eingerichtetem Ganghaus und Kirche die Hofruine Stöng wiederspiegelt.
Bereits im Jahr 2012 hatte es einen Architekturwettbewerb gegeben, bei dem die Ruinen des Hofes in einen museal-touristischen Kontext gebracht werden sollten. Der Siegervorschlag wollte ein begehbares Dach über die Hofruine errichten. Aus den Plänen ist nie etwas geworden, und die Ausgrabung lag viele Jahre sich selbst überlassen am Ende einer nur im Sommer von Geländewagen befahrbaren Piste, bevor dann am unterhalb von Stöng gelegenen Parkplatz Ausbesserungen und ein Picknickgelände errichtet wurden.