Im Þjórsárdalur konnten Archäologen in der vergangenen Woche einige bemerkenswerte Funde aus der Wikingerzeit aus der Asche des Vulkans Hekla heben. Unter anderem fanden sie einen Thorshammer aus Sandstein, berichtet RÚV.
Nur einmal zuvor wurde ein Thorshammer in Island ausgegraben, von weiteren aus Stein gefertigten Thorshammern ist auch international nichts bekannt.
“Es handelt sich hier um Gegenstände aus der Wikingerzeit,” erklärte die Archäologin Ragnheiður Gló Gylfadóttir vom Archäologischen Institut Islands. Der Besitzer des heidnischen Anhängers dürfte wohl kaum Christ gewesen sein.
Gefunden wurde der Ort, der nun Bergstaðir genannt wird, von Bergur Þór Björnsson auf Skriðufell, dem letzten Hof im Þjórsárdalur.
“Ich fand, es war ganz schön weit zwischen den einzelnen alten Hofresten hier, und so hab ich mich auf die Suche gemacht, einfach nur aus Spass,” erzählte Bergur Þór. Er fand es nicht abwegig, dass man dort Überreste finden würde, denn auf jeder Seite des Hofplatzes gibt es einen Bach.
Bergur Þór ist mit den Geschichten der alten Höfe aufgewachsen, die beim grossen Ausbruch der Hekla im Jahre 1104 zerstört worden sind. Sein Grossvater hatte im Jahr 1920 die Überreste des Hofes Nr. 20 gefunden, von dem man wusste, und Bergur unterrichtete die Archäologen von dem alten Fund. Die Forscher waren in den vergangenen Wochen im Tal auf der Suche nach Überresten und Informationen unterwegs gewesen.
Ragnheiður Gló erinnert sich, dass sie sofort Steine entdeckte, die Teil einer Mauer gewesen sein könnten. Und dann habe man überall Spuren von Besiedelung gefunden, wie etwa einen Aschehaufen und verbrannte Knochen.
“Wir haben einen länglichen Schleifstein gefunden, der oft am Gürtel hing, um beispielsweise Nadeln zu schleifen. Und wir fanden einen Specksteinbrocken, oder Teil eines Kessels. Speckstein wurde aus Norwegen importiert.” Schaut man die Rundung des Brockens an, muss der Kessel um die 40 Zentimeter gross gewesen sein.
Sicher gibt es noch viel mehr in Bergstaðir zu entdecken. Der Archäologe Garðar Guðmundsson fand Überreste aus einer Eisengewinnung, auch wenn der Stein auf den ersten Blick ganz gewöhnlich aussieht.
“Davon gibt es ziemlich viel hier im Hang. Und es ist sehr wahrscheinlich, dass hier in irgendeiner Form Eisengewinnung stattgefunden hat, und vielleicht sogar eine Schmiede war.“
Für die Archäologen wäre es ein Geschenk des Himmels, wenn sie die Möglichkeit bekämen, den neusten Hof aus der Besiedlungszeit im Þjórsárdalur näher untersuchen zu können. Fürs erste sind die Funde aus den Aschehaufen nach Reykjavík gebracht worden.