Bíó Paradís, Reykjavíks einziges unabhängiges Kunstkino, welches auch kleine Produktionen und Kunstfilme aus dem In- und Ausland zeigt, wird Mitte September seine Tore wieder öffnen, rechtzeitig zum 10-jähirgen Bestehen des Hauses.
Am 1. Mai hatte das Kino schliessen und alle Mitarbeiter entlassen müssen, nachdem eine saftige Mieterhöhung das Budget des Hauses überstiegen hatte, und COVID-19 das Kulturleben in der Hauptstadt zum Erliegen brachte.
Damals war es den Kinobetreibern nicht gelungen, sich mit dem Vermieter über Miethöhe, Bedingungen und notwendige Renovierungen des Gebäudes zu einigen. In einer Mitteilung des Kultusministeriums heisst es nun, dass das es eine neue Vereinbarung mit dem Vermieter gibt, sowie eine neue Zusammenarbeit mit der Stadt Reykjavík und dem Staat.
“Die isländische Kinokultur steht in voller Blüte, und es ist unsere Aufgabe, die Erde gut zu wässern, aus der sie spriesst,” sagte Kultusministerin Lilja Alfredsdóttir. Das Kino Bíó Paradís spiele in Kooperation mit der ganzen Spielfilmbranche in Island eine wichtige Rolle.
“Dies ist ein echter Grund zum Feiern,” kommentierte Reykjavíks Bürgermeister Dagur B. Eggertson. Mit der Wiedereröffnung sei gesichert, dass es die Kulturveranstaltungen des vergangenen Jahrzehnts auch weiterhin geben werde. “Das Kino ist eine Wiege der Filmkultur in Reykjavík und in der ganzen Welt.”
Kinogeschäftsführerin Hrönn Sveinsdóttir ist ausser sich vor Freude.
“Wir möchten allen Unterstützern des Bíó Paradís danken, aber vor allem dem Kultusministerium, der Stadt Reykjavík und den Hausbesitzern, Karl Mikli ehf. Wir können es kaum erwarten, uns wieder der Filmkultur zu widmen und allen Landsleuten vielfältigen Filmgenuss in besseren Räumlichkeiten bieten zu können.”
Die Wiedereröffnung kommt nicht nur termingerecht zum 10-jährigen Bestehen des Filmhauses: Island ist in diesem Winter auch Veranstalter der Europäischen Filmfestspiele.