Hinweise auf gälische Herkunft der Landnehmer in DNA und Sprache Skip to content

Hinweise auf gälische Herkunft der Landnehmer in DNA und Sprache

Ein Grossteil der ersten Siedler Islands könnte sich der gälischen Sprache bedient haben, bevor sich die Sprache in den Jahren danach zum Altwestnordischen wandelte. Der isländische Archäologe und Keltologe Þorvaldur Friðriksson untermauert seine Theorie mit den grossen Unterschieden zwischen der isländischen und anderen nordischen Sprachen, berichtet Vísir.
Als Beispielworte nennt er die Worte belja (Kuh), ær (Aue) hurð (Tür), spýta (Holzlatte) und strákur (Junge), die sich auch in Abwandlung in keiner anderen nordischen Sprache finden. Die Herkunft dieser Worte sei nämlich gälisch. An die 100 Worte hat er in seinem neuen Buch Keltar – Áhrif á íslenska tungu og menningu aufgeführt und ihren gälischen Ursprung nachgewiesen. Bei den Ortsnamen sind es beispielsweise Esja, Faxaflói und Geysir, die keinesfalls altnordischen Ursprungs sind. “Und wenn es stimmt, was ich glaube, dass diese Namen gälisch sind, dann haben die Leute hier gälisch gesprochen.” erklärt der Professor.

Mehr als die Hälfte der Landnehmer war irischer Herkunft
Auch die isländische Aussprache einiger Worte deute darauf hin, wie etwa bei epli (Apfel), wo man einen Hauchlaut nach dem -e- hört, bei den Dänen, Norwegern und Schweden jedoch nicht. Oder die Betonung auf der ersten Silbe, die man so in den anderen nordischen Sprachen nicht findet.
„Das muss untersucht werden, und das könnte auf einen Sprachwechsel hindeuten. Soweit ich weiss, war das bisher nicht angenommen worden,“ sagt Þorvaldur.

Die Wissenschaft habe lange die Tatsache verneint, dass vieles in der isländischen Kultur gälischen Ursprungs sei. Inzwischen konnte jedoch mit DNA-Bestimmungen in der Bevölkerung nachgewiesen werden, dass mehr als die Hälfte der ersten Siedler gälischer Herkunft gewesen ist.
Seit den Tagen der Landnahme und bis heute seien die Isländer stolz darauf gewesen, die Nachkommen norwegischer Kleinkönige zu sein, und hätten die Tatsache verachtet, Nachkommen irischer Sklaven zu sein.
“Isländer sind eine kulturelle Mischung. Und darin liegt kein Rassismus. Aber andererseits ist es sehr wichtig, diese große Kultur hervorzuheben, die wir von diesen keltischen Völkern geerbt haben.” meint Þorvaldur Friðriksson.

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