Das Wetter in Island war der Hauptgrund für die Entscheidung, einen Grossteil der Dreharbeiten für die TV-Serie Game of Thrones auf der Insel abzuhalten, berichtet RÚV. Den Produzenten war es sehr wichtig, dass bei den Dreharbeiten keine Selfies aufgenommen wurden.
Eine Stunde lang hatte es heute Mittag in der Universität in Reykjavík Hintergrundinformation zu der beliebten TV-Serie gegeben. Brynhildur Birgisdóttir, die Produzentin der Filmgesellschaft Pegasus, berichtete von der Arbeit hinter den Kulissen. Pegasus hatte die Dreharbeiten in Island betreut, die in den Jahren zwischen 2011 und 2018 stattgefunden hatten. Game of Thrones gehört zu den beliebtesten Serien der vergangenen Jahre und hat möglicherweise grossen Anteil daran, dass die Insel zu solch einem beliebten Reiseziel geworden ist.
In der Vorlesung gab es bislang nicht veröffentlichtes Bildmaterial zu sehen, sowie einen Kurzfilm, wo Location Manager Einar Sveinn Þórðarsson Drehorte vorstellt und wie sie ausgewählt wurden. Den Film findet man im Nachrichtenlink.
Brynhildur zufolge fiel die Wahl auf Island als Drehort, weil einer der Produzenten mit einer Isländerin verheiratet sei und schon zuvor hier gearbeitet habe. Von Belfast, wo die beiden lebten, sei es nur ein Katzensprung nach Island gewesen.
Man habe vor allem Schnee gesucht, der erste Besuch des Drehteams habe daher im Winter 2011 stattgefunden. Die Dreharbeiten in jenem Winter waren umfangreich, und eine Unterbringung der vielen Mitarbeiter kein Problem, weil der Tourismusboom ja noch nicht begonnen hatte.
Im Folgewinter drehte man dann am Mývatn, und dort musste extra ein Hotel für die Crew geöffnet werden, weil die meisten Unterkünfte im Winter geschlossen hatten. Ein Jahr später, 2013, kam das Drehteam im Sommer nach Island. “Und da gerieten wir dann in Schwierigkeiten wegen der Touristen,” berichtet Brynhildur.
In den darauffolgenden Jahren gab es nur kurze Drehaufenthalte für Landschaftsaufnahmen, erst 2017 reisten die Darsteller wieder an, um an verschiedenen Orten zu drehen.
Anfang 2018 hatte es einen geheimnisvollen Drehaufenthalt mit lediglich zwei Darstellern, Kit Harrington und Emilia Clarke, gegeben.
Die beiden erlebten nun live und in Farbe wie beliebt die Serie geworden war – eigentlich sollte nicht bekannt werden dass sie zusammen unterwegs waren, doch bei einem Besuch am Seljalandsfoss wurden sie erkannt und Fotos der beiden gingen wie ein Lauffeuer durch die sozialen Netzwerke. Wie Brynhildur sagt, seien die Produzenten darüber gar nicht amüsiert gewesen. Es habe ein striktes Verbot gegeben, Bilder von den Drehorten zu veröffentlichen.
Grösstes Problem für das Drehteam sei die Suche nach dem Schnee gewesen, denn der sei in Island ja nicht immer vorhanden.
“Aber wir hatten echt Glück und haben irgendwie immer all das gefunden was wir gesucht haben. Aber sie hatten natürlich auch immer einen Ersatzplan.”
Das Wetter sei nicht immer perfekt gewesen, und manchmal hätte sogar der Schnee geräumt werden müssen. “Und einmal war es so kalt, dass die Darsteller am Ende vor lauter Kälte nicht mehr sprechen konnten.”
Sie lobte die Produzenten der Serie, alles sei wie am Schnürchen gelaufen. “Sie hatten natürlich viel Geld zur Verfügung, aber man schaute mmer darauf dass sich alle auf der Leinwand wiederfanden.”
Im Nachrichtenlink gibt es zwei Kurzfilme zu den Dreharbeiten.