Die Betriebseinnahmen der isländischen Filmindustrie sind in den vergangenen zehn Jahren um 80 Prozent gestiegen. “Ein riesiger Sprung in einer relativ kurzen Zeit,” urteilt das Kinomagazin Klapptré.
Im Jahr 2012 hatten die Einnahmen noch 12 Mrd ISK (79 Mio EUR) betragen, 2012 waren sie auf 27,8 Mrd ISK (183 Mio EUR) angewachsen. Sie beziehen sich auf die Gesamtzumme, die ein Unternehmen während eines bestimmten Referenzzeitraumes in seinen Büchern festhält und die sich auf den Verkauf von Gütern oder Dienstleistungen an Dritte bezieht, darunter fallen auch Exporterlöse.
“Es gibt Schwankungen zwischen den Jahren, aber über einen Zeitraum von zehn Jahren ist das ein ganz schöner Sprung,” sagte Ásgrímur Sverrisson, der Redakteur des Kinojournals Klapptré RÚV gegenüber.
Die Filmindustrie ist inzwischen die grösste kulturelle Branche auf der Insel. Gleich dahinter kommt der Mediensektor mit einem Umsatz von etwa 18 Mrd ISK (119 Mrd. EUR). Auch die Design- und Architekturbranche ist in den vergangenen Jahren gewachsen.
Ein gutes Beispiel für die Grössenordnung der isländischen Filmindustrie stellt die Anzahl der Produzenten dar, inzwischen sind das nämlich um die 800. “Gerade erst war die Hauptversammlung des Regisseurverbandes, zuvor waren dort nur ein paar Dutzend organisiert, heute sind da um die 200,” sagt Ásgrímur.
Auch der Staat hat die Branche finanziell grosszügig unterstützt, hinzukommen natürlich der Fleiss von Mitarbeitern und Produktionsfirmen. Aber auch die Streamingplattformen tragen zum Erfolg bei.
“Die haben ihren Teil dazu beigetragen, und da denke ich vor allem an die Serie ‘Katla’, die zwar isländisches Material war, aber von Netflix produziert worden ist.”
Fraglich ist allerdings, ob der langersehnte “Kinosommer” im isländischen Film endlich vor der Tür steht, denn, so Ásgrímur: “Tatsache ist, dass es Frühling, Sommer, Herbst gewesen ist – und Winter, wieder und wieder.”