Die Ausgrabungen auf dem Wikingerhof Bergstaðir im Þjórsárdalur, der im Herbst von einem Anwohner entdeckt worden war, sollen bald fortgesetzt werden. Nun sind auf einmal an die 100 Fundstücke aus dem Tal auf dem Tisch der Archäologen gelandet, berichtet RÚV.
Bergur Þór Björnsson aus dem Þjórsárdalur hatte seinerzeit den Fund gemeldet, im Oktober waren bei ersten Grabungen dann einige Gegenstände gefunden worden, darunter ein aus Stein gehauener Thorshammer, der auf die Zeit vor der Christianisierung zurückdatiert werden kann. Bislang war aus Island nur ein einziger Thorshammer bekannt gewesen.
Uggi Ævarsson vom südisländischen Amt für Denkmalschutz hatte die Ausgrabungsstätte im Oktober abgezäunt, um sie vor Betreten zu schützen. Man hoffe die Grabungen im Frühjahr fortsetzen zu können, sagte die Archäologin Ragnheiður Gló Gylfadóttir, die derzeit einen Förderantrag dafür stellt.
Im Herbst hätten viele Leute sich mit ihr in Verbindung gesetzt, darunter ein Ehepaar, welches vor 30 Jahren viel im Þjórsárdalur unterwegs gewesen sei. Sie händigten ihr etwa 100 Gegenstände aus, die sie auf ihren Wanderungen dort gesammelt hatten.
“Das war als ob man einen Schatz in den Händen hält,” sagt Ragnheiður. Alle Gegenstände stammten aus der Wikingerzeit.
Unte anderem fand sich eine verzierte Kammhülle aus Kupfer und ein Ortband, das ist ein metallener Beschlag an der Spitze einer Schwertscheide, sowie eine Dreiblattnadel.
“Diese Funde, oder ihr Fundort zeigen uns, dass sich dort in der Nähe ein Grabhügel befunden haben muss,” vermutet Ragnheiður.
Gesetzlich gilt, dass es nicht gestattet ist, derartige Fundstücke mitzunehmen. Der Finder hat das Amt für Denkmalschutz von dem Fund zu unterrichten. Dabei hilft es, ein Foto von dem Funstück aufzunehmen und die genaue Ortsbeschreibung anzugeben. Ist das Fundstück beschädigt, kümmern sich die Archäologen darum.