Im vergangenen Jahr sind insgesamt 2320 Islandpferde von der Insel exportiert worden, das sind 53 Prozent mehr als im Jahr zuvor, berichtet Vísir. Der grösste Exportmarkt ist Deutschland, gefolgt von Schweden und Dänemark, doch auch die Nachfrage in den USA und Grossbritannien steigt stetig an. Neusten Statistiken aus Island zufolge lag der Exportwert aller Pferde im letzten Jahr bei mehr als 1,5 Mrd ISK (9,644,000 EUR), in 2019 war es nur eine halbe Milliarde Kronen (2,800,000 EUR) gewesen.
Der Pferdeexport ist letztes Jahr in alle traditionellen Exportländer gestiegen. Dazu verzeichnete der Export in die USA einen Zuwachs von 176 Prozent, der Export nach Grossbritannien und in die Schweiz verdoppelte sich. Deutschland importierte mit 974 Pferden die meisten Tiere, gefolgt von Schweden (306) und Dänemark (271). Die USA haben sich mit 141 Pferden auf Platz vier vorgearbeitet, im Vorjahr waren es nur 51 Pferde gewesen.
Der Export in die Schweiz stieg um 42 Prozent, die nach Belgien gelieferten Pferdezahl verdreifachte sich. Auch neue Länder kamen hinzu: zum ersten Mal wurden drei Islandpferde nach Lettland exportiert.
Ein Grund für die Kauflust der ausländischen Pferdefreunde ist sicher im Wertverlust der isländischen Krone zu finden, aber auch in der erfolgreichen Marketingarbeit von Horses of Iceland.
Icelandair Cargo-Chef Mikael Tal Grétarsson sagte gegenüber dem Bændablaðið im letzten Jahr, er glaube, die Pandemie spiele eine Rolle. Die Abwertung der Krone mache einen Pferdekauf für viele erschwinglich, aber die Leute könnten auch nicht reisen und würden ihr Geld daher für das Hobby zuhause ausgeben.
Der Exportzuwachs habe gewisse Probleme mit sich gebracht, denn Icelandair Cargo verfüge nur über eine begrenzte Zahl von pferdesicheren Transportcontainern. Man habe neue Container kaufen müssen, um die vielen Transporte bewältigen zu können. Im Januar hatte der Export über Belgien kurzfristig ausgesetzt werden müssen, nachdem sich bei einem Containerunfall zwei Pferde verletzten und eingeschläfert werden mussten, ein drittes wurde leicht verletzt. Nach einer Anpassung der Transportroutine sowie Änderungen der Importbestimmungen konnte der Exportbetrieb zwei Wochen später wieder aufgenommen werden