Zwei weitere Schafe mit Anti-Scrapie-Gen gefunden Skip to content
Photo: Dagmar Trodler.

Zwei weitere Schafe mit Anti-Scrapie-Gen gefunden

Die Suche nach dem Gen, welches vor der Scrapie-Krankheit bei Schafen schützt, gleicht einer Gralssuche, doch sind die Beteiligten ihm vor einigen Tagen wieder einen Schritt näher gekommen.
Auf den Höfen Sveinstunga im Húnaþing und Straumur in Hróarstunga wurden mit den Auen Tignarleg und Móbotna gleich zwei Schafe als Genträger identifiziert. Damit stehen nun vier Auen auf der Liste der Schafe, die das veränderte Gen T 137 tragen, welches als Schutz gegen die tödliche Scrapieseuche in drei italienischen Studien wissenschaftlich nachgewiesen wurde. Für den isländischen Schafbestand müsste eine solche Wirkung erst noch nachgewiesen werden, doch werden Hoffnungen hier hoch gehandelt, immerhin hatten im Herbst 2020 im Skagafjörður erneut fast 3000 Schafe und auch Ziegen seuchenbedingt gekeult werden müssen.
An der Suche sind die landwirtschaftliche Beratungsstelle (RML) und das universitäre Versuchsinstitut Keldur beteiligt, mit wissenschaftlicher Unterstützung von Forschern aus Deutschland, Grossbritannien und Italien.

Gen könnte sich in “besonderen” Schafen und alten Beständen verbergen
Drei der vier Schafe auf der Liste stammen vom Hof Sveinsstaðir im Húnaþing. Das vierte befindet sich im Besitz von Guðfinna Harpa Árnadóttir, der Vorsitzenden des isländischen Schafzüchterverbandes und Bäuerin auf Straumur in Hróarstunga. Sie bezeichnet den Fund als gute Nachricht und sehr spannend. Ihr eigenes, nun berühmtes Schaf, die Móbotna, ist, so sagt Guðfinna, ein wenig speziell, wegen der braunschwarzen Farbe und der Tatsache, dass sie vier Hörner hat. “Und das war so ein Punkt in der Suche, dass wir nach Schafen suchen, die in irgendeiner Weise besonders ist. Anführerschafe, alte Bestände, vierhörnige Schafe und ganz bestimmte Farben. Wir versuchen, soviele Proben wie möglich im Bestand zu ziehen und hoffentlich finden wir weitere spannende Tiere, die uns beim Kampf gegen Scrapie helfen. Danach kann man natürlich einen Zuchtplan erstellen, wie wir uns denken, dass wir da weiterzüchten,” erklärt Guðfinna auf Straumur.
Böcke sind allerdings bislang als Genträger noch nicht gefunden worden.

Proben aus 2500 Schafen
Initiatorin der grossen Studie ist die deutschstämmige Schafzüchterin Karólina Elísabetardóttir von Hvammshlíð im Skagafjörður, die die Experten an einen Tisch brachte und die Reihenuntersuchung anstiess. Den isländischen Wissenschaftlern zur Seite stehen zwei deutsche Prionforscher, sowie Experten aus England und Italien, beides Länder mit grossem Schafbestand und Scrapieerfahrung.
Für Island ist dies die erste Reihenuntersuchung seit fast 20 Jahren. Dafür werden Proben aus 2500 Schafen in Island und in Grönland gezogen und genetisch untersucht.
Eyþór Einarsson vom Landwirtschaftlichen Beratungsbüro für Schafzucht ist überzeugt, dass die Suche nach der Genvariante T 137 erfolgreich verlaufen wird. “Ich bin sicher, dass dies eine sehr starke Waffe im Kampf gegen Scrapie wird, und wir müssen sie viel mehr nutzen.” hatte er im Oktober RÚV gegenüber angegeben.
Für Karólína steht die Suche nach Böcken mit dem Gen T 137 im Vordergrund, damit man in eine systematische Zucht einsteigen kann. Wenn die Bauern solch einen Bock zur Zucht einsetzen würden, so glaubt sie, könnte man die Scrapie-Krankheit in Island innerhalb von zehn Jahren besiegen.

 

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