Winterliche Wetterkapriolen treffen Wanderer oft überraschend Skip to content
Rescue Landsbjörg SAR
Photo: Screenshot from Vísir.

Winterliche Wetterkapriolen treffen Wanderer oft überraschend

Der Tourist, der vor zwei Tagen durchnässt vom Mælisfellssandur geholt werden musste, war zwar passend ausgerüstet, hatte aber keine Reiseroute bei safetravel hinterlegt, weswegen die Rettungskräfte länger und mit grösserer Mannschaft nach ihm suchen mussten.
Guðbrandur Örn Arnarson, ein Freiwilliger der Rettungsorganisation Landsbjörg, sagte RÚV gegenüber, erfahrene Wanderer unterschätzten nur allzuoft die winterlichen Wetterbedingungen in Island.

“Der war offenbar weitgereist, aber das ist mal so, dass es keine Rolle spielt, wieviel Erfahrung die Leute haben, wenn sie auf den isländischen Schneematsch treffen. Der kann so richtig übel werden. Er gehört zu den Dingen, die Leute, die am Südpol, Nordpol, Grönland und Norwegen waren, einfach nicht kennen. Das sind Bedingungen, die nicht zum kontinentalen Wettergeschehen gehören.” erklärt Guðbrandur. Der amerikanische Tourist war auf der Snæbýlisheiði gefunden worden, etwa fünf Kilometer von Standort des ersten Notrufs. Guðbrandur zufolge hatte er sich offenbar unwillentlich selbst in eine Notlage gebracht, indem er einen Fluss überquert hatte, was die Rettung zusätzlich erschwerte.
Hinzu kam, dass er keine Reiseroute hinterlegt hatte. Da nur ein ungefährer Standort bekannt war, hatten die Suchtrupps aus drei Richtungen kommen müssen, was mehr Mannschaft und Fahrzeuge erforderte.

Isländisches Wetter erwischt Touristen oft kalt
Zweimal innerhalb einer Woche hatten die Freiwilligen von Landsbjörg ausländische Touristen aus dem Hochland retten müssen, zusätzlich zu Rettungseinsätzen in den zahlreichen Schneestürmen und Unwettern des noch jungen Jahres.
“Die Bedingungen in diesem Winter sind schlecht gewesen. Es hat viel Niederschlag gegeben und viele Tiefdruckgebiete, und wir, die wir hier leben, kennen das ja alles, aber die Touristen hat das kalt erwischt. Diese heftigen Niederschläge innerhalb eines Tages und über mehrere Tage kommen für ausländische Touristen immer überraschend. Wir haben morgens Starkregen, dann gefriert es und alles, was zuvor nass war, ist dann gefroren, und die Leute haben es schwer, mit diesen Bedingungen klarzukommen.” erklärt Jónas Guðmundsson von Landsbjörg.

Für solche Einsätze werde stets eine grosse Zahl an Freiwilligen benötigt, und die Arbeitsstunden gingen inzwischen in die Tausende. “Das ist lange her, dass wir einen derart einsatzreichen Zeitraum erlebt haben,” sagt Jónas Vísir gegenüber. “Wir schaffen das, wir haben ja viele Teams und viele Freiwillige, aber seit dem Jahreswechsel ist das eine harte Zeit gewesen.”
Freiwillige Retter werden vom Arbeitgeber für ihren Einsatz freigestellt, aber längst nicht jeder Arbeitgeber ist zu einer Lohnfortzahlung für die Ausfallszeit bereit.

Gelbe Wetterwarnung im ganzen Land
Für morgen gilt übrigens wieder einmal die gelbe Warnstufe, diesmal für das gesamte Land. Zu rechnen ist mit zum Teil ergiebigen Niederschlägen, auch im Tiefland mit Schnee, dazu kommen Schneeverwehungen und zunehmend schlechtere Fahrbedingungen. Reisende müssen damit rechnen, dass Abschnitte der Ringstrasse zeitweise gesperrt werden. Informationen zum aktuellen Wetter und zu Sperrungen sollten zeitnah eingeholt werden, ausserdem tut man gut daran, individuelle Reisepläne flexibel zu gestalten.

 

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