Das Fischereiamt hat für die Jahre 2014, 2015 und 2018 bislang keine Logbücher von den Kapitänen der isländischen Walfangschiffe erhalten, obwohl sie mehrfach angefordert worden waren, berichtet Vísir.
Wie Eyþór Björnsson sagt, besitze sein Amt leider keine rechtliche Handhabe, das Walfangunternehmen zur Herausgabe der Dokumente zu zwingen.
Als Hvalur ehf. im Jahr 2014 die Genehmigung zum Walfang erhielt, wurde diese Genehmigung mit der klaren Vorgabe erteilt, dass jeder Kapitän ein Logbuch über das Ausmass der Jagdaktivitäten zu führen habe. Damit wollte das Amt in der für die Lizenz geltenden Periode, 2014 bis 2018, die Praktiken von Hvalur ehf. besser kontrollieren können.
In der Zeit erlegte Hvalur ehf. 436 Finnwale, ohne ein einziges Dokument vorgelegt zu haben.
Eyþór Björnsson sagt, man habe mit den Anwälten des Unternehmens in Verbindung gestanden, in der Hoffung, auf diesem Wege an die Logbücher zu kommen, doch ohne Erfolg.
Das der Regierung unterstellte Büro hatte zuvor schon einmal einem Trawler wegen Vertragsbruch die Lizenz entzogen, doch die Walfangschiffe unterstehen anderen Gesetzen.
“Wir können nur um die Daten bitten,” sagt Eyþór. “Wir können die nicht zwingen, die Daten abzugeben, und wir können die Lizenz nicht widerrufen.”
Fischerei- und Landwirtschaftsminister Kristján Þór Júlíusson hatte die Fanglizenz erst kürzlich bis zum Jahr 2023 ausgestellt. Er hatte Hvalur ehf auch von der ursprünglich geltenden Verpflichtung enthoben, die erbeuteten Wale unter einem Dach auszunehmen, sie werden weiterhin unter freiem Himmel zerschnitten.