Der gerade vergangene Winter ist der niederschlagsreichste seit Menschengedenken gewesen, berichtet RÚV. In der Hauptstadt hatte es ungewöhnlich wenig Sonnenstunden gegeben, dafür ungewöhnlich viele in Akureyri.
Im Süden, Südosten und im Westland wurden Rekordmengen an Niederschlag gemessen. Allein in Reykjavík ist die Niederschlagsmenge dreimal so hoch gewesen wie im Durchschnitt der vergangenen 30 Jahre, und der März war der nasseste Monat seit Beginn der Aufzeichnungen. Nur viermal war mehr Niederschlag gemessen worden, im November 1993, im Februar 1921, im Januar 1907 und im November 1958. An 14 Tagen hatte die Hauptstadt unter einer Schneedecke gelegen, fünf Tage mehr als im Durchschnitt. Im Norden der Insel hingegen fehlte der Schnee, Akureyri sah nur 11 verschneite Tage, fünf weniger als im Durchschnitt zwischen den Jahren 1991 bis 2020.
Ungewöhnlich warmer Winter
Nicht nur nass sondern auch warm ist es in diesem Winter gewesen, und zwar im Vergleich zum Durchschnitt der vergangenen 30 Jahre. Die Durchschnittstemperatur in Reykjavík lag bei 2,5 Grad, Akureyri brachte 1,9 Grad. Die höchste Temperatur betrug 18,6 Grad, sie wurde am 26. März am Kvísker gemessen. Am kältesten war es am 14. März mit -16,6 Grad am Kárahnjúkarvirkjun, im bewohnten Gebiet erreichte Svartárkot einen Rekord mit -15,3 Grad am 2. März.
Düsterer Hauptstadtwinter
In Reykjavík hat sich die Sonne nur selten blicken lassen, dort wurden 68 Sonnenstunden gemessen, 42 Stunden unter dem Durchschnitt. In Akureyri gab es hingegen 112 Sonnenstunden, 34 mehr als sonst und neuer Rekord seit dem Jahr 1996.
Damit ist klar dass der Winter 2021/22 vor allem zwischen Januar und März mit Fug und Recht als schlecht bezeichnet werden darf.
Im gesamten Februar führten die Niederschläge zu massiven Verkehrsbehinderungen, vielerorts hatten Teile der Ringstrasse immer wieder gesperrt werden müssen, weil die Räumfahrzeuge die Schneemassen nicht bewältigen konnten.