Am Silvestertag hatte die Rettungstruppe aus Grindavík, Þorgbjörn, ausrücken müssen, um eine Frau von der Lava herunterzuholen. Nach Angaben der Retter war sie zum Krater gelaufen und hatte sich nicht mehr auf dem gleichen Weg zurückgetraut.
Auf der Facebookseite der Rettungsgruppe steht dazu zu lesen, dass man seit Beginn des Vulkanausbruchs davor gewarnt habe, die Lava zu betreten, weil sie instabil und gefährlich sei. Diesen Tag, drei Monate nachdem die letzte Lava an die Oberfläche gekommen sei, habe man zum Anlas genommen, die Möglichkeit einer Rettungsaktion zu Fuss über die Lavafläche zu prüfen.
Die Gruppe hatte sich dort auf den Weg gemacht, wo der Weg am kürzesten erschien und wo die Dicke der Lavadecke am geringsten war. Mit sich führte sie ein Temperaturmessgerät und ein Brecheisen.
Nach nur wenigen Metern drehte die gut ausgerüstete Gruppe wieder um und rief den Hubschrauber, um die Frau weit draussen aus ihrer misslichen Lage zu holen.
Die Rettergruppe informiert die Öffentlichkeit über folgendes:
– Die Oberfläche der neuen Lava ist sehr instabil und zerbrechlich, wie das Foto beweist. Es besteht ein hohes Risiko, dass man durch die Oberfläche hindurchbricht, hier besteht das Risiko, dass Hitze nach oben steigt, sowie die Gefahr, dass man sich an den scharfen Bruchkanten am Bein oder Fuss verletzt.
– Wir wissen nicht, was sich unter der Oberfläche verbirgt, und wo sich Gänge oder Höhlen gebildet haben. Während es in den Gebiet seismische Aktivität gibt, kann die Oberfläche der Lava jederzeit ohne Vorwarnung einstürzen.
– An vielen Stellen auf der Lavaoberfläche ist grosse Hitze festzustellen. An manchen Stellen sahen wir auf dem Temperaturmessgerät, dass die Hitze auf über 200 Grad ging. Es braucht nur einen falschen Schritt, um sich ernsthafte Verbrennungen zuzuziehen.
– Die Rettungsteams werden nicht auf die Lava hinausgehen, wenn solche Bedingungen vorherrschen. Wenn Leute auf die Lava gehen und verunglücken, können sie nur mit dem Hubschrauber abgeholt werden.
Der Einsatz heute war der 94. in diesem Jahr.
In Island gibt es drei Rettungshubschrauber, die nicht nur zur Personenrettung, sondern auch für dringende Krankentransporte genutzt werden.