Die Teilnahme an den klassischen Kinderimpfungen ist seit dem Rückgang bedingt durch die COVID-Pandemie nicht wieder gestiegen, berichtet RÚV. Ausserdem sind aufgrund von Produktionsengpässen nicht genügend Impfdosen vorhanden.
Im Jahr 2022 sind weniger Kinder als in den Jahren zuvor geimpft worden. Diese Information ist einem Report der Landesepidemiologin zu entnehmen. Steigende Belastung der Gesundheitszentren und zuwenig Impfdosen haben die Lage nur weiter verschlechtert, und das Gesundheitssystem hat die wegen der Pandemie verpassten Impfungen nicht auffangen können.
Die Zahl der ungeimpften ausländischen Bürger könnte die Statistik allerdings etwas verzerren.
Die isländische Arzneimittelbehörde berichtet, dass der Polio-Impfstoff Boostrix, der seit einiger Zeit in Island nicht mehr erhältlich war, nun im Land angekommen sei und ab dem 13. September in den Verkauf geht. Auch andere klassische Impfstoffe, die im Kindesalter appliziert werden, waren zuletzt nicht erhältlich gewesen. Die pharmazeutischen Grosshändler sind verantwortlich für die gängigen Medikamente, ein Mangel an Impfstoff kann jedoch allerlei andere Gründe haben.
Die systematische Impfung hat über die Jahrzehnte viele Krankheiten zum grossen Teil ausgerottet, die in früheren Zeiten noch regelmässig Todesopfer gefordert haben. Impfungen sind wichtig, um eine Herdenimmunität zu entwickeln, die dabei hilft, schwere Infektionskrankheiten unter Kontrolle zu halten. Statistiken aus anderen Ländern zeigen, dass überall dort, wo die Impfroutine verwässert wird oder Leute sich zunehmend weigern, ihre Kinder impfen zu lassen, schwere Kinderkrankheiten wie Masern, Diphterie und Polio wieder auf dem Vormarsch sind.