In der vergangenen Nacht sind nach dem Abgang von Schlammlawinen fünf Höfe im Þingeyjarsveit geräumt worden, heute folgte dann der Hof Nípá in Útkinn, berichtet RÚV. In der Region hatte es seit gestern stark geregnet, das Erdreich in den Berghängen ist nass und schwer.
Ein Hubschrauber der Küstenwache hat heute das Gebiet überflogen und ein Video aufgenommen, welches man im Nachrichtenlink findet.
In einer Mitteilung der Polizeidirektion von Nordostisland heisst es, der Hubschrauber habe Experten des Zivilschutzes an Bord gehabt, welche den Zustand in dem betroffenen Gebiet begutachteten. Hofbewohner, die durch die Lawinen von der Aussenwelt abgeschlossen waren, sind von dem Hubschrauber evakuiert worden.
Mitglieder der regionalen Rettungsteams hatten die Landwirte zum Füttern und Melken in die Ställe begleitet.
Die Räumung des Gebietes soll mindestens bis morgen Mittag beibehalten werden, das war auf einer Krisensitzung von Zivilschutz und Wetterdienst beschlossen worden. Ausserdem gilt die Ungewissheitsstufe für das Gebiet, denn immer noch regnet es ergiebig in der Region.
Der Ort Ólafsfjörður meldete nach starken Regenfällen eindringendes Wasser in 18 Wohnhäusern, um die 70 Einsatzkräfte befinden sich vor Ort, unter anderem um Keller leerzupumpen.
Die Landwirtin Jóna Björg Hlöðversdóttir vom Hof Björg hatte gestern Abend miterlebt, wie die Schlammlawinen neben ihrem Hof niedergingen.
“Das war ein bisschen gewaltig und ein unglaubliches Erlebnis, die Kräfte der Natur zu hören, und den Donner, wie bei schwersten Erdbeben. Das war ein grosses Erlebnis und nicht besonders angenehm. Zum Abend hin, als es dämmerte, da hörten wir das grosse Donnern. Wir hörten wie die Lawinen rings um den Hof niedergingen, und wir wussten nicht wo. Ich war doch ziemlich erleichtert, als die Räumung des Gebietes beschlossen wurde.” berichtet Jóna auf Björg. Sie wurde mit ihrer Familie per Hubschrauber evakuiert und nach Húsavík geflogen.
Heute Morgen fuhr Jónas Schwester dann zum Hof, um sich um das Vieh zu kümmern. Ihr zufolge gab es keine Schäden an den Gebäuden.