Der COVID-Test, der bei Islands Kabinettsmitgliedern vor zwei Tagen hatten durchgeführt werden müssen, nachdem die Minister in möglichen Kontakt zu einer infizierten Person gekommen waren, ist im ersten Durchlauf bei allen negativ ausgefallen. Der zweite Test wird morgen durchgeführt.
Die Ministerrunde hatte nach einer Kabinettssitzung in einem Hotel in Südisland zu Abend gegessen. Zeitgleich kamen in dem Hotel zehn Infektionfälle auf, acht bei Gästen des Hotels, zwei beim Personal.
Zur Zeit befinden sich 850 Personen in Island in infektionsbedingter Quarantäne, das sind fast 200 Personen mehr als noch am Vortag, die meisten dieser 200 sind im Zusammenhang mit der Gruppeninfektion im Hotel zu sehen. 115 Personen befinden sich mit aktiver Infektion in Isolierung.
Bei sechs Personen fiel der Test an der Grenze positiv aus, sie warten auf das Ergebnis der Antikörperbestimmung. Vier Personen wurden gestern auf das Virus im Landspítali positiv getestet, drei davon hatten sich bereits in Quarantäne befunden.
Inzwischen mussten in Reykjavík drei Schulen geschlossen werden, weil zwei Lehrer in Quarantäne geschickt wurden, einer davon unterrichtet an beiden Schulen und hatte sich in oben erwähntem Hotel infiziert. Auch der Kindergarten in Mosfellsbær ist für zwei Wochen geschlossen worden.
Einer der vier COVID-Fälle von gestern wurde in Ísafjörður bei einem Bewohner in einem Seniorenheim festgestellt.
“Wir schicken immer noch Leute zum Test, die schon in Quarantäne sitzen und dann Symptome entwickeln,” sagt Kamilla Sigríður Jósefsdóttir, die Vertretung des Chef-Epidemiologen. Die Sache sei noch nicht vorbei. Auch die genetische Herkunft des gefundenen Virus ist noch nicht abschliessend analysiert, doch scheinen die meisten Fälle im Zusammenhang zu stehen.
Der Kindergarten in Mosfellsbær wird bis zum 3. September geschlossen, alle Kinder und Kindergärtner befinden sich in Quarantäne. Auch Leute, die die Kinder zum Kindergarten gebracht hatten, sowie andere Kontaktpersonen sind in Quarantäne, bis die Ergebnisse vorliegen.
In den Reykjavíker Schulen sitzen an die 100 Lehrer in Quarantäne, nachdem zwei positive Fälle in den Kollegien festgestellt worden waren. Die Nachmittagsbetreuungen sollen nun länger geöffnet haben, um die betroffenen Eltern zu entlasten, doch erweist es sich als schwierig, Personal für die Betreuungsstätten zu finden.