Das Reykjavíker Bezirksgericht hat heute morgen Angjelin Sterkaj zu 16 Jahren Gefängnis wegen Mordes an Armando Bequirai verurteilt, berichtet RÚV. Die anderen drei Angeklagten in dem Fall sind freigesprochen worden. Erst nachdem die Polizei ihn mit Schuldbeweisen konfrontierte, hatte Angjelin den Mord zugegeben, den er angeblich in Selbstverteidigung begangen hatte.
Armando Bequirai war am 13. Februar 2021 vor seinem Haus im Rauðagerði erschossen worden. Der Dreissigjährige hinterlässt eine Ehefrau und zwei Kinder, alle drei hatten sich während der Tat im Haus befunden. Die polizeilichen Ermittlungen in dem Fall waren die ausgedehntesten in der Geschichte des Landes, und schon bald kam der Verdacht auf, dass es sich bei dem Mord um die Begleichung einer Rechnung zwischen rivilisierenden Banden handle, sowohl ausländischer als auch isländischer Herkunft.
Staatsanwältin Kolbrún Benediktsdóttir hatte eine Strafe von zwischen 16 und 20 Jahren gefordert, mit der Begründung dass es sich bei dem Mord um eine geplante Hinrichtung gehandelt habe. Die drei anderen Angeklagten, Claudia Sofia Coelho Carvahlo, Shpetim Qerimi und Selivrada Mura, bekannten sich alle nicht schuldig und hatten angegeben, nicht zu wissen, was Angjelin im Rauðagerði vorgehabt habe.
Angjelin wurde auch dazu verurteilt, vier Mio ISK (27.000 EUR) Schmerzensgeld an Armandos Ehefrau Þóranna Helga Gunnarsdóttir zu zahlen, sowie 27 Mio ISK (180.000 EUR) für den Einkommensverlust und 500.000 ISK (3300 EUR) für die Beerdigungskosten. Auch an Armandos Eltern und seine beiden Kinder sind Schmerzensgelder zu zahlen, dazu hat er die Kosten für das Verfahren zu tragen.