Gestern ist eine Schlammlawine auf zwei Häuser im nordisländischen Varmalíð gefallen und hat dort beträchtlichen Schaden angerichtet. Verletzt worden ist bei dem Vorfall niemand. Inzwischen sind neun Häuser in vier verschiedenen Strassen evakuiert worden. Die Evakuierung bleibt nach Aussage der Behörden solange bestehen, bis man weiss, woher die Wassermassen kamen, die das Erdreich unter der Strasse in Schlamm verwandelt hatten.
Nach Ausage von Gemeindedirektor Sigfús Ingi Sigfússon hatten die Behörden bemerkt, dass sich die Strasse gegen Ende des Winters abgesenkt hatte. Gestern sollten dort Reparaturarbeiten beginnen, und das schwere Gerät war bereits an Ort und Stelle, als der Untergrund ins Rutschen geriet. Zum Glück hatte sich zum Zeitpunkt des Unglücks niemand in den Häusern befunden.
Eine weitere Schlammlawine ist gestern Abend auf das Skigebiet Tindastóll abgegangen und hat die Hochspannungsleitung zerstört. Als Ursache gelten die hohen Temperaturen der vergangenen Tage, die den Schnee haben tauen lassen. Die Notfallhotline und das Kommunikationsnetz von Mila werden zur Zeit per Dieselaggregat betrieben, bis es trocken genug ist, die Stromleitung zu reparieren, berichtet RÚV.
Hitze und Tauwetter führen derzeit auch zu hohen Wasserständen im Norden. Die Fnjóská ist über die Ufer getreten, der Campingplatz am Vaglaskógur steht unter Wasser. Viele Flüsse wie etwa die Glerá in Akureyri haben eine braune Farbe angenommen. Reisende sollten sich der Gefahren von hohen Flusspegeln und nassem Untergrund bewusst sein, wenn sie an Ufern unterwegs sind.